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Boer: Rosengarteil.
einen solchen einfluss denken, wo aus den zwölfen plötzlich
drei au^erwählt werden, das urteil zu vollziehen. Denn auch die
Ermanarichpoesie weiss von drei helden, die gegen den
Gotenkönig ausziehen. Dass sie aber im späten mittelalter in
Deutschland darum gewusst habe, wäre zu beweisen; das lied von
Ermen-riks tod zeigt gerade hier den einfluss der Isungsage, indem
Dietrich von elf helden begleitet ist. Die dreizahl der helden muss
also auf spontaner entwicklung beruhen. Ich kann Sijmons (a. a. o.
s. 165) nicht zugeben, dass sie durch ihre Zusammenstellung ’das
willkürliche der erfindung zeigen*. Denn Dietrich, Hviting
Her-fredssøn (d. i.: Herbrand, in der tradition wechselnd mit
Hildebrand, aber diesem durchaus vorangehend) und Widerik sind eben
die alte trias des liedes, der könig, der wegweiser, der grosse
held, der auch den riesen erschlägt. Auch im Laurin, wo nur
Hildebrand secundär für Herbrand auftritt, ist die trias dieselbe.
Anderseits bleibt die Vorstellung, dass Dietrich, wenn es ihm
darum zu tun wäre, Isac zu töten, sich mit zwölf oder mehr
helden auf den weg begeben, unterwegs aber die grosse mehrzahl
halt machen lassen und selber mit zwei anderen die reise
fortsetzen würde, doch unverständlich. Obgleich also der zweiten hälfte
des gedichtes gewiss eine dichtung von Isung, nicht von
Ermana-rich zu grunde liegt, so verbietet doch der gegebene
Zusammenhang, an eine einheitliche tradition zu denken. Vielmehr sind in
dem gedichte zwei parallele lieder miteinander contaminiert.
Unsere aufgabe ist, den inhalt eines jeden zu bestimmen.
Zu dem ersten gedichte zählen wir vorläufig a 1—5. 10—25.
Nach s. 281 würden ferner einige inhaltlich mit b 8—14 (a 8—9)
übereinstimmenden strophen, wenn sie nach str. 25 stünden,
wenigstens der alten tradition entsprechen. Dietrichs selbstlob, die
Verweisung auf Isung, die reise mit einer heldenschar nach
Bir-tingsland, Isungs entschluss, tribut zu fordern, die forderung des
tributs durch Sigurd und Dietrichs Weigerung, das ist vollständig
der inhalt der parallelen erzählungen, Þidreks saga und Grundtvig
n:o 7. Dass der anfang der vise vielleicht wie der von n:o 7
unter dem einfluss der saga steht, wurde s. 280 bemerkt.
Dennoch geht diese inhaltsangabe zu weit. In bezug auf
b 8—14 *) (a 8—9) werden wir, wenn wir näher zusehen, schliessen
müssen, aass sie zu dem zweiten gedichte gehören. Denn es wird
erzählt, dass könig Isac einen boten an Dietrich in sein land
sendet, um ihn um abgabe zu bitten. Das kann in dem ersten liede,
wo Dietrich sich aufmacht, um sich mit Isung, von dem er eben
zum ersten mal gehört hat, zu messen, unmöglich gestanden
haben a). Und Dietrich antwortet auch a 9, 3—4: før skal ieg drage
1) Von einer möglichen umredaction dieser strophen durch Vedel, die
doch auf keinen fall ihren wesentlichen inhalt berührt haben kann, wird
hier abgesehen.
2) Man beachte noch, dass str. a 8 von einem schätze redet, som ud
var loffued i-fiord. Auch das kann in dem ersten Hede nicht geschehen
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