Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VII. Esra. Der Gründer des Judentums - 2
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punkte sich vor ernste Gefahren gestellt sah. Immer
schwerer wurde es, sowohl Hellas als Ägypten das Gleich-
gewicht zu halten. Ein Palästina, das zum Großkönig in
Dankbarkeitsschuld stehen würde, war trotz der Klein-
heit des Landes eine Stütze, mit der zu rechnen wäre.
Artaxerxes sah mit Schrecken die warnenden Zeichen,
die eine unsichtbare Hand von neuem an der Wand
des persischen T’hronsaales niederschrieb. Er hatte allen
Anlaß, den Zorn des allmächtigen Gottes des Himmels
und der Erde zu fürchten, dessen Größe Esra ihm so
überzeugend geschildert.
Es gelang Esra, die mannigfachen Schwierigkeiten zu
überwinden. Nach langwierigen Unterhandlungen stand
er am Ziele. Artaxerxes setzte seinen Siegel auf das
Aktenstück, dessen Text Esra ihm im Auftrage der Gola
vorgelegt hatte. Dieses Dekret des Großkönigs war ein
Dokument von weltgeschichtlicher "Tragweite: der erste
Schritt zur ’Trennung von Religion und Staat. Esra be-
richtet darüber in seinem Tagebuch mit schwungvollen
und dankbaren Worten:
„Gelobt sei der Herr, der Gott unserer Väter, daß er
solches eingegeben in des Königs Herz, zu verherrlichen
den Tempel des Herrn in Jerusalem, und daß er mich
ließ Gnade finden vor dem König und seinen Rat-
gebern.“
Esra verläßt Susa, ausgerüstet mit dem in aramäischer
Sprache abgefaßten großköniglichen Ferman, Ni$tavan,
einer Urkunde, deren Wirkungen bis auf unsere Zeit
reichen. Mit diesem Nistavan sanktioniert der König
die Religion des Judentums als bindendes königliches
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