- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
760

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne

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760 Füufzehntcs Kapitel.
man einen gelben kristallinischen Niederschlag. Handelt es sicli um sehr tro
i.ydrazin-
becliment. Man findet dann in diesem wenigstens einzelne Phenvldukos
probe, azonkristalle, während das Vorkommen von kleineren und grösseren gelben PIä^r
Chen oder stark hchtbrechenden, braunen Kügelchen für Zucker nicht beweisend
ist. Diese Reaktion ist in den meisten Fällen sehr verlässlich, und man soll
mit ihr noch einen Zuckergehalt von 0,03 p. c. nachweisen können (Rosenpeld
Deyer)1). In zweifelhaften Fällen ist es indessen notwendig, die Natur ^des
Niederschlages näher zu untersuchen. Zu dem Ende löst man eine grössere
Menge davon in heissem Alkohol, filtriert, setzt dem Filtrate Wasser zu und
kocht den Alkohol weg. Noch besser ist es, nach Neuberg, den Niederschlag
in etwas Pyridin zu lösen und durch Zusatz eines weniger guten Lösungsmittels
wie Benzol, Ligroin oder Äther, in Kristallen wieder auszufällen. Erhält man
nun die gelben Kristallnadeln von dem Schmelzpunkte 204—205^0, so ist die
Probe für die Gegenwart von Glukose entscheidend. Man darf jedoch nicht
übersehen, dass die Fruktose dasselbe Osazon wie die Glukose gibt und dass
also eine weitere Untersuchung in gewissen Fällen notwendig werden kann.
Einfach, praktisch und zugleich von hinreichender Empfindlichkeit soll die folgende
Modifikation der Phenylhydrazinprobe nach A. Neümann sein. 5 ccm Harn versetzt man mit
llkatioi/von^ gesättigten Essigsäure von 30 p. c., fügt 2 Tropfen reines
Neumann. Phenylhydrazin hinzu und kocht in dem Peagenzglase auf 3 ccm ein. Nach raschem Ab-
kühlen erwärmt man noch einmal und lässt nun langsam erkalten. Nach 5—10 Minuten er-
hält man schön ausgebildete Kristalle, selbst bei Gegenwart von nur 0,02 p. c. Zucker. Nach
der Erfahrung des Verfs. gibt indessen diese Modifikation selbst bei Gegenwart von 0,1 p. c.
Zucker in hochgestellten Harnen nicht immer eine sichere Ecaktion. Ein anderes ebenfalls
einfaches Verfahren rührt von Salkowski’^) her.
Über den Wert der Phenylhydrazinprobe ist übrigens ziemlich viel gestritten
worden, und man hat gegen dieselbe namentlich die Einwendung gemacht, dass
auch die Glukuronsäuren ähnliche Niederschläge geben könnten. Nach Hirsche
ist eine Verwechselung mit Glukuronsäure nicht zu befürchten, wenn man nicht
zu kurze Zeit (eine Stunde) im Wasserbade erwärmt. Kistermann findet in-
dessen diese Vorschrift ungenügend, und nach Roos gibt die Phenylhydrazin-
probe im Menschenharn immer ein positives Resultat, was mit der Erfahrung
von E. PIOLiMGREN^) und Verf. gut übereinstimmt. Beweisend für einen nicht
physiologischen Zuckergehalt ist die Probe nur, wenn aus nur wenigen ccm (etwa
5 ccm) Harn eine ziemlich reichliche Kristallisation erhalten wird. Eine zu
grosse Verschärfung der Empfindlichkeit ist nicht zu empfehlen.
Die Probe von Eübnee führt man in folgender Weise aus. Der Harn wird mit kon-
Probe von zentrierter Bleizuckerlösung im Überschuss gefällt und das Filtrat vorsichtig mit nur soviel
Rubner. Ammoniak versetzt, dass ein flockiger Niederschlag entsteht. Darauf erhitzt man zum Sieden,
wobei der Niederschlag bei Gegenwart von Zucker fleischfarben oder rosa wird.
Die Polarisationsprobe ist von hohem Werte, namentlich weil sie in
vielen Fällen rasch den Unterschied zwischen Traubenzucker und anderen redu-
zierenden, bisweilen, wie die gepaarten Glukuronsäuren, linksdrehenden Substanzen
gestattet. Bei Gegenwart von nur sehr wenig Zucker hängt jedoch der Wert
dieser Untersuchungsmethode wesentlich von der Empfindlichkeit des Instru-
Kosenpeld, Deutsch, med, Wochenschr. 1888 ;
Geyee, zit, nach Roos, Zeitschr, f.
physiol. Chem. 16.
*) Neümann, Arch. f. (Anat. u.) Physiol, 1899, Suppl.; vergl. auch Maegultes, Berlin,
klin. Wochensehr. 1900; Salkowski, Arbeiten aus dem pathol. Inst. Berlin 1906. Sep.
3) Hieschl, Zeitschr. f. physiol. Chem, 14; KisteemAnn, Deutsch, Arch. f. kliu. Med.
50; IloOs 1, c. ;
Holmgeen, Malys Jahresb, 27.

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