- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Vererbungs-Erscheinungen bei Paarung von ungehörnten mit gehörnten Rindern - Schlußfolgerungen

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diejenigen, die länger bestanden haben.“ Da hebt v. Middendorff hervor, daß „Arten-
merfmale konstanter sind als Rassenmerkmale“; heißt das nicht auh, ältere Merkmale ver-
erben si<h stärker als jüngere?

Da spricht man von „einem alten konstanten Typus“, da sagt man, eine Art (Rasse)
„ist wenig biegsam“, „ist in alten Formen erstarrt“, da behauptet man, daß dieselbe „immer
die Oberhand bekommt“, daß sie „immer durhschlägt“, was ist das anders als die Ansicht,
daß sie mit einem großen Vererbungsvermögen ausgerüstet ist? —

Und umgekehrt: Wenn ein Thiertypus immer ein großcs Vererbungsvermögen gegen-
über allen übrigen zeigt, so müssen wir sagen, daß dieser älter ist als die übrigen. —

Auf Grund dieser Auseinanderseßungen über die große immer hervortretende Ver-
erbungsfraft der ungehörnten gegenüber den gehörnten Rindern müssen wir \<ließen,
daß der ungehörnte Typus der ältere und der gehörnte der jüngere ift.

9. Stellen wir die Frage auf: Steht der ungehörnte Typus demgehörnten
näher, als z. B. die am meisten extremen Formen unter den gehörnten (wie
¿. B. Brachyceros und Primigenius) zu einander, oder steht er entfernter
von den gehörnten?, so geben auh in dieser Beziehung die Vererbungserscheinungen
Antwort und werthvollen Ausschluß. —

Wenn wir zwei gehörnte, von reinen Rassen abstammende Rinder, mit einander
paaren, so bckommen wir in der Regel völlig gleichartige Zwischenformen, die eine völlige
Mischung der beiden Rassemerkmale darstellen.*) Darum ist es oft so s{hwer, bei gehörnten
Rassen zu sagen, ob es ein Primigenius- oder Brachyceros-Schädel i}, weil Blutmischungen
oft vorkommen und oft stattgefunden haben. Sogar, wenn wix das halbmonströse Niata-
Rind mit anderen gehörnten Rassen paaren, bekommen wir völlige Zwischenformen zwischen
beiden Typen, nah dem was Darwin**) erzählt.

Paaren wir dagegen ungehörnte mit gehörnten Rindern, so wird die Nachzucht, wie
wir gesehen haben, in der Regel entweder ungehörnt oder gehörnt, nah den verschiedenen
Zahlenverhältnissen, die wir shon angegeben haben. Bei den 37 ungehörnten Kuhschädeln
aus Schweden, Norwegen, England und Deutschland, die dur<h meine Hände gegangen sind,
habe ih nie eine Spur von Zwischenformen entde>en können (die kleine Knochenerhöhung,
groß wie Florettenknöpse, die wahrscheinlih die losen Hornrudimente in der Haut ver-
ursachen, können nicht hierher gerehnet werden. Sie verändern den Typus des Schädels
gar nicht). Nur bei den Stier-Schädeln kommen mitunter Abweichungen vor (siehe unten).

Eine wirkliche Zwischenform entsteht also nicht, sondern entweder schlägt der gehörnte
oder der ungehörnte Typus durch. Diese Thatsache kann nah meiner Ansicht nur so erklärt
werden, daß die Ungehörnten gegenüber den gehörnten weit mehr getrennte,
unter sich niht zu vereinbarende Typen bilden als die am meisten extremen
Gehörnten einander gegenüber.

Darum befinden sich noch heute, sowohl in Schweden als in Rußland, die am weitesten
von einander getrennten Typen, wie die ungehörnten und Primigenius durcheinander ge-



*) A. Sanson, Traité de Zootechnie II., GS. 5.
**) Darwin, Das Variiren der Pflanzen, S. 99.

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