- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Vererbungs-Erscheinungen bei Paarung von ungehörnten mit gehörnten Rindern - Schlußfolgerungen

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als Rückschlag zu einer alten für die gehörnten Rassen gemeinsamen Urform
zu betrachten sein und also als eine Aecußerung von Atavismus.*)

Auf diese Weise werden die Verhältnisse einfah und mit der Erfahrung überein-
stimmend erklärt, was sonst nicht der Fall ift.

2. Wollen wir jeht das gegenseitige Altersverhältniß zwischen Gehörnten
und Ungehörnten erforschen, so geben die Vererbungserscheinungen außerordentlich wichtige
Aufschlüsse. Wir haben gesehen, mit welcher außerordentlichen Zähigkeit der ungehörnte Typus
sich vererbt gegenüber dem gehörnten, wie er in den meisten Fällen die Oberhand bekommt. —
Wir haben gezeigt, daß dasselbe der Fall ist, wenn die Ungehörnten mit Original-Stieren der
ältesten und konstantesten Rassen — Holländer, Shorthorn, Jersey, Berner, Ayrshire, Parkrinder,
Thelemarkrasse, gehörnte Landrasse, Spanische Rasse, Schwyzer Rasse oder mit Bastard-Stieren
(Halle) — gepaart werden.

Wir haben dargelegt, wie die Hornlosigkeit nicht nux in der ersten Generation (beim
Halbblut) Uebergewicht behält, sondern auh in der zweiten Generation (mit nur "/, Blut)
und daß dieselbe erst in der dritten Generation von den Ungehörnten überwunden wird.

Wir erinnern uns daran, daß Cornevin hervorgehoben hat, daß die Hornlosen die
Oberhand befommen in fünf Fällen von sieben, und wir finden, daß das nicht zu viel gesagt
ist. Aus den Angaben Torsells sehen wir, daß bei 15 Paarungen zwischen Gehörnten und
Ungehörnten nur 3 Gehörnte gegen 12 Ungehörnte gefallen sind, d. h. auf 1 Gehörntes 4 Un-
gehörnte. Jn den 4 Fällen aus Norwegen sind alle 4 ungehörnt geworden. Die Paarungeu
zwischen der uralten Fjellrasse in Norrbotten scheint noh mehr zum Vortheil der ungehörnten
ausgefallen zu sein.

Bezüglich der ungehörnten englischen Parkrinder erinnern wir an Storers Worte,
daß der Typus „wunderbar konstant“ ist. — Ebenfalls verweisen wir auf die Mittheilungen
Stephenson’s und Bingley’s bezüglih der Paarung zwischen Shorthorn und Angus,
aus denen deutlich hervorgeht, daß sogar bei Paarung mit der sonst so konstanten Shorthorn-
rasse in 8 Fällen von 10 die Ungehörnten das Uebergewicht bekommen, so daß auf 1 Gehörntes
4 Ungehörnte fommen. Ueberall haben wir also das ungemein starke Vererbungsvermögen
der Ungehörnten gegenüber den Gehörnten festgestellt.

Wie sind denn diese Erscheinungen zu erklären? —

Wenn wir ohne Weiteres diese Thatsachen bezüglich der Vererbung einer Person, der
die Vererbungsgeseße im Allgemeinen bekannt sind, unterbreiten würden, mit der Anfrage,
welchen von den beiden Typen er auf Grund dieser Thatsachen für den älteren halte, würde
er —- ohne einen Augenbli> zu zögern — antworten: Der ungehörnte Typus ist unzweifelhast
der ältere nah der generellen Regel, daß, je älter ein Typus ist, desto sicherer er
sich vererbt!

Da sagt Darwin“): „Artenmerkmale sind variabler als Gattungsmerkmale, d. h.

E 5); Indem ih diese Anffassung vertheidige im Anschluß an Darwin, die allgemeine Erfahrung
und die meisten Schriftsteller auf dem Gebiete der Thierzuchtlehre, trete ih gegen die Auffassung von
H. Settegast auf, was ih nur hierin vorübergehend bemerken will. Die näheren Gründe dafür anzugeben,
ist hier nicht der Ort.

**) Entstehung der Arten, S. 173.

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