- Project Runeberg -  Axel Hägerström : eine Studie zur schwedischen Philosophie der Gegenwart /
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(1939) [MARC] [MARC] Author: Ernst Cassirer - Tema: Philosophy
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Die Kritik des Subjektivismus

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AXEL HÄGERSTRÖM
gischen, als »formalen Idealismus» bezeichnet, weil seine Hauptabsicht
darauf geht, die logische Form der Wissenschaft als solche aufzuweisen
und sie in ihrem »quid juris» zu verstehen. Das Resultat von Kants
Untersuchung lässt sich kurz dahin zusammenfassen, dass der Begriff
der Gegenständlichkeit sich für ihn auf den der Gesetzlichkeit, der
»objektiven Notwendigkeit» reduziert. Die »Beziehung auf den Ge-
genstand» hört damit auf, den Appell an eine der Erkenntnis fremde
und schlechthin äusserliche Instanz zu bedeuten. Sie ergibt sich viel-
mehr aus der Reflexion der Erkenntnis auf sich selbst und auf ihren
eigenen logischen Grund. »Wenn wir untersuchen, was denn die B e-
ziehung auf einen Gegenstand unseren Vorstellungen für
eine neue Beschaffenheit gebe, und welches die Dignität sei, die sie
dadurch erhalten, so finden wir, dass sie nichts weiter tue, als die Ver-
bindung der Vorstellungen auf eine gewisse Art notwendig zu machen
und sie einer Regel zu unterwerfen; dass umgekehrt nur dadurch, dass
eine gewisse Ordnung in den Zeitverhältnissen unserer Vorstellungen
notwendig ist, ihnen objektive Bedeutung erteilt wird.»1)
Dass dieses Grundproblem der Beziehung der Erkenntnis auf den
Gegenstand nicht durch psychologische Untersuchungen über die Her-
kunft unserer Begriffe geklärt und entschieden werden kann, steht für
Kant fest. Er unterscheidet aufs bestimmteste zwischen der Aufgabe
der »transzendentalen Deduktion», die er sich gestellt hat, und jener
»physiologischen Deduktion», die im Kreise des englischen Empirismus
galt. Die letztere erscheint ihm als völlig ungeeignet, die eigentliche
Frage: die Frage nach der objektiven Geltung der Grundbegriffe des
Erkenntnis zu beantworten. Man kann freilich von diesen Begriffen
»die Gelegenheitsursachen ihrer Erzeugung in der Erfahrung aufsu-
chen», und »ein solches Nachspüren der ersten Bestrebungen unserer
Erkenntniskraft, um von einzelnen Wahrnehmungen zu allgemeinen
Begriffen zu steigen, hat ohne Zweifel seinen grossen Nutzen». »Allein
eine Deduktion der reinen Begriffe a priori kommt dadurch niemals
zustande, denn sie liegt ganz und gar nicht auf diesem Wege. » Die
versuchte physiologische Ableitung betrifft nur die »quaeslio facti»; sie
kann uns nichts über die »quaestio juris» sagen, die das eigentliche
Thema der transzendentalen Deduktion bildet.2) Nichts wäre daher
verfehlter, als wenn man die Allgemeinheit und Notwendigkeit der Grund-
bKritik d. rein. Vern., 2. Aufl., S. 242 (S. W., Ausg. Cassirer, III, 181).
2) Kr. d. r. Vern., 2. Aufl., S. 118 f., S. W. (Ausg. Cassirer) III, 106 f.

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