Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
770 Fünfzehntes Kapitel.
Azoton-
korper.
Azetonbil
düng aus
Eiweiss.
Azetonli’örper (Azeton, Azetessigsäure, /5-Oxybuttersäure). Diese Stoffe,
über deren Auftreten im Harne und Entstehung im Organismus zahlreiche
Untersuchungen vorliegen, kommen im Harne besonders bei Diabetes mellitus,
aber auch bei vielen anderen Krankheitszuständen vor^). Das Azeton ist nach
V. Jaksch und anderen ein normaler, wenn auch nur in sehr kleiner Menge
(etwa 0,01 g pro Tag) vorkommender Harnbestandteil.
Hinsichtlich des Ursprunges dieser Stoffe betrachtete man es früher als
ziemlich sicher, dass derselbe wesentlich in einem vermehrten Ei weisszerfalle zu
suchen sei. Als einen der verschiedenen Gründe hierfür betrachtete man das
starke Ansteigen der Azeton- und Azetessigsäureausscheidung während der
Inanition (v. Jaksch, Er. Müller) 2). Im guten Einklänge mit dieser Anschau-
ung stand auch das Vorkommen einer reichlich vermehrten Ausscheidung von
Azeton- und Azetessigsäure besonders in solchen Krankheiten wie Fieber, Dia-
betes, Digestionsstörungen, Geisteskrankheiten mit Abstinenz und Kachexien, in
welchen man eine reichlichere Einschmelzung des Körpereiweisses anzunehmen
hatte. Für eine Entstehung der Azetonkörper aus Eiweiss könnte ferner der
Umstand ins Feld geführt werden, dass man tatsächlich Azeton als Oxydations-
produkt aus Leim und Eiweiss erhalten hat (Blumekthal und Neuberg,
Orgler)^). Viel mehr beweisend sind dagegen die Untersuchungen von Embden
und seinen Mitarbeitern. Nachdem schon Embden und Kalberlah gezeigt :
hatten, dass die Leber ein Organ der Azetonbildung ist, haben Embden, >
Salomon und Schmidt^) durch Versuche mit isolierten Lebern gezeigt, dass •
Buttersäure, Oxybuttersäure, Leuzin, Tyrosin und überhaupt solche aromatische i
Stoffe, welche (wie Tyrosin, Phenylalanin, Phenyl-a-Milchsäure und Homogentisin- >
säure) einen im Körper verbrennlichen Benzolkern enthalten, in der Leber m
Azeton umgewandelt werden können. Nach diesen Untersuchungen, welche von i:
Embden und seinen Mitarbeitern weiter verfolgt und von anderen, wie Baer und C
Blum, Borchärdt und Lange &), bestätigt wurden, kann kmn Zweifel darüber
bestehen, dass besonders das Leuzin ein kräftiger Azetonbildner ist und dass !|
dementsprechend Azeton aus Eiweiss entstehen kann. Protamine und Histone
|
sollen auch die Azetonausscheidung steigern können (Borchärdt) oder, wie man
sagt, „ketoplastisch“ wirken, und man hat deshalb auch eine Azetonbildung aus i
ü Bezüglich der umfangreichen älteren Literatur über Azetonkörper wird auf W Nookde
.ehrb der PaLl. des Stoffwechsels, Berlin 1893, und Huppekx-Neübaukh Harnanalyse.
0. Aufl., und bezüglich der neueren auf MaGNüS-Levy, Die Azetonkorper, Ergehn, d. .
ffed. u. Kinderheilk. I, hingewiesen.
AfÜLLER Ber über
2) V. JAKSCH, über Azetonurie u. Diazetur.e, Berlin 1885 Mülllr .
Ue Fjb..i.e de, C=». ausgemb.den Hu„g«„e.s„c>,cs, Bo.-L a.
’J»—
.
3) Blumentiial u. Neübekg, Deutsch, med. Wochensclu. 1901, 0
Beiträge 1.
-) HOFME.SIEB Beiträge S
3) Embden ebenda 11, mit Makx, Eng ,
L\nge Hof-
B,.™., Arch, f. exp. Bälh. P. Pbarm. 65 u. 50; EOECHARPT ebenda 6d, .n.t Laec,
MEISTERS Beiträge 5).
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
