- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
643

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - I. Physikalische Eigenschaften des Harnes

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Spezifisches Gewicht des Harnes. 643
den Untersuchungen von Höber folgt ferner, dass zwischen der Titrationsazidität
und der lonenazidität keine direkte Beziehung besteht und dass diese zwei
Aziditäten voneinander unabhängige Grössen sein können.
Der osinotisclie Druck des Harnes wechselt selbst unter physiologischen
Verhältnissen sehr bedeutend. Als Grenzwerte für die Gefrierpunktsdepression Osmo-
hat eine Anzahl von Forschern 0,87»—2,71 ° C gefunden i).
Nach reich-
licher Wasserzufuhr kann sie jedoch bedeutend niedriger und umgekehrt bei
mangelnder Wasserzufuhr bedeutend höher werden.
Nach Bugabszky soU eine bestimmte Beziehung zwischen Gefrierpunktserniedrigung
A
und spez, Gewicht bestehen, indem nämlich —- = konstant = 75 sein soll. Diese Gleichung,
in welcher s das spez. Gewicht bedeutet, hat indessen keine allgemeine Gültigkeit und sie
kann nach Steyrek^) höchstens für normale Harne annähernd gültig sein. Die Gültigkeit
derjenigen Beziehungen, die man (Bugabszky) zwischen elektrischer Leitfähigkeit und Aschen-
gehalt des Harnes angenommen hat, scheint auch einer weiteren Prüfung bedürftig zu sein.
Das spezifische Gewicht des Harnes, welches von dem Verhalten der
abgesonderten Wassermenge zu der Menge der festen Harnbestandteile, vor allem
des Harnstoffes und Kochsalzes, bedingt ist, kann sehr bedeutend schwanken,
ist aber gewöhnlich 1,017 —1,020. Nach reichlichem Wassertrinken kann es
auf 1,002 herabsinken, während es nach reichlicher SchWeissabsonderung oder
nach Aufnahme von nur sehr wenig Wasser auf 1,035—1,040 ansteigen kann.
Bei Neugeborenen ist das spez. Gewicht niedrig, 1,007 —1,005. Die Bestimmung Sp^ifisches
des spez. Gewichtes hat grosse Bedeutung als Mittel, die Menge der festen Stoffe, Harnes,
welche mit dem Harne den Organismus verlassen, kennen zu lernen, und aus
diesem Grunde wird diese Bestimmung auch erst dann von vollem Wert, wenn
man gleichzeitig die während einer bestimmten Zeit abgesonderte Harnmenge
genau bestimmt. Man soll also die zu verschiedenen Zeiten im Laufe von
24 Stunden gelassenen Harnportionen aufsammeln, zusammenmischen, die ge-
samte Tagesmenge messen und dann das spez. Gewicht bestimmen.
Die Bestimmung des spez. Gewichtes geschieht am genauesten
mittelst des Pyknometers. Für gewöhnliche Fälle kann das spez. Gewicht je-
doch mit hinreichender Genauigkeit mittelst des Aräometers bestimmt werden.
Oft sind die im Handel vorkommenden Aräometer, Urometer, von 1,000—1,040 Urometer.
gradiert; bei genaueren Arbeiten ist es jedoch besser, zwei Urometer zu be-
nutzen, von denen das eine von 1,000—1,020 und das andere von 1,020—1,040
gradiert ist.
Bei der Ausführung einer Bestimmung giesst man den klaren, nötigenfalls
filtrierten Harn, welcher, wenn er ein Uratsediment enthält, erst zur Lösung des
Sedimentes gelinde erwärmt wird, in einen trockenen Glaszylinder mit der Vor-
sicht jedoch, dass kein Schaum sich bildet. Luftblasen und Schaum müssen,
wenn sie vorhanden sind, mit einem Glasstabe oder Fliesspapier entfernt werden.
Der Zylinder, welcher zu etwa ^/ö mit Harn gefüllt wird, soll so weit sein, dass
das Urometer frei in der Flüssigkeit schwimmt und an keiner Stelle die Wand
berührt. Zylinder und Aräometer sollen beide trocken oder vorher mit dem
Harne aus-, bezw. abgespült worden sein. Bei dem Ablesen bringt man das
Vergl. Stkatjss, Zeitschr. f. klin. Med. 47.
*) Bugabszky, Pflügees Arch. 68; Steykek, Hofmeisters Beiträge 2.
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