- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång III. 1916 /
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(1914-1935)
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DIE FRÜHDRUCKE DES NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM 213

sich aber auch in mehreren anderen Drucken der Mohnkopf -Werkstätte
als Titelschmuck wiederfindet. Als alte Bekannte treffen wir die vier
Evangelistensymbole wieder. Sie sind genau dieselben wie 1488. Auch
sind ihnen wieder vier Bilder von Kirchenvätern beigegeben. Diese sind
aber den früheren nicht gleich. Sie stellen allerdings dieselben
Persönlichkeiten vor, aber sie sind nur 86x58 mm gross und sind entnommen
aus einem der Totentänze, die die Mohnkopfdruckeri veröffentlicht hat, wo
sie einen Papst, einen Bischof, einen Abt usw. darstellen. Zweimal, am
Ende der Vorstücke und unmittelbar vor dem Heiligenteil, erscheint ein
blatt-grosser Holzschnitt von 138X170 mm. Er stellt rechts den auferstandenen
Christus dar, der seinen 12 Jüngern erscheint, die links so eng zu einer
dichten Gruppe zusammengedrängt sind, dass von den hintersten fast nur
noch der Heiligenschein sichtbar ist.1 Nach der Technik glaube ich nicht
fehlzugehen, wenn ich diesen demselben Holzschneider zuweise, von dem der
grosse Holzschnitt in Ghotans Birgitta von 1492 herrührt. Er ist jedenfalls,
was Entwurf und Technik anlangt, dem übrigen illustrativen Material
erheblich überlegen. Am Schluss finden sich wieder die üblichen "Wappen,
aber nicht in derselben Form wie 1488, sondern wesentlich grösser. Die
beiden lübischen Wappen sind je 45 mm hoch, die beiden Mohnkopf-Wappen
in schräger Stellung haben eine Achsenlänge von ca. 40 mm. In dieser Form
finden sich die Mohnkopfs childe auch in einigen anderen Erzeugnissen dieser
Offizin wieder, zum letzten Male alle vier Schilder zusammen in dem
Totentanz von 1520. Auch in diesem Plenarium sind die Wappen wie 1488 um
das Akrostichon mit dem Namen des Hans van Ghetelen gruppiert, das nur
für das veränderte Datum in den ersten Zeilen geringe Abweichungen von
dem früheren Wortlaute zeigt. Nimmt man zu diesen Darstellungen noch
hinzu das I. H. S.-Monogramm, was gleichfalls zwischen Sonntags- und
Heiligenteil zum Abdruck gelangt, so steigt die Gesamtzahl der Holzschnitte auf 71,
die von 59 verschiedenen Stöcken abgezogen sind. Ist auch der künstlerische
Wert der bildlichen Ausschmückung nicht allzu gross, so ist damit doch für
die Ausstattung des Plenariums eine Neuerung geschaffen, die von
ausser-ordentlicher Bedeutung war und die keiner der Nachfolger unbeachtet
lassen konnte, wenn er mit dem Drucke der Mohnkopf-Offizin in Wettbewerb
treten wollte.

Mit der Ausgabe von 1492 hat das niederdeutsche Plenarium in bezug
auf den Text den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht. Die weiteren
Ausgaben haben in dieser Beziehung keine Veränderung mehr aufzuweisen.

1 Gesellsch. f. Typenkunde, Taf. 795.

Nord, tidskr. för bok- och biblioteksväsen 1916. 15

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