Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VII. Esra. Der Gründer des Judentums - 5
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— 236 —
hören dann dem Volksganzen. Dann wird unser Auge
blind vor der Not unserer Nächsten und unser Ohr taub
vor den Hilferufen der Bedrückten, und unser. ganzes
Innere ist bloß von einem erfüllt: das Volk zu retten,
koste es, was es wolle. Was du hier vorgeschlagen, Sche-
kanja, ist hart, erschütternd hart; doch es ist notwendig,
es ist unvermeidlich. Unser Volk ist in höchster Lebens-
gefahr und es ist unsere bittere Pflicht, es zu retten, ehe
es zu spät ist. Wenn ein Feind ein Land mit seinem
Schwerte bedroht, reißen wir da nicht Männer von ihren
Frauen, Väter von ihren Kindern weg und treiben sie
hinaus aufs Schlachtfeld, von wo so viele niemals wieder-
kommen ? Wir haben den Feind in unserer Mitte, sein
vernichtendes Schwert rast in unserem Blute. Wir
stehen in dieser Stunde vor der schweren Notwendigkeit,
unseren Stamm zu retten. Was wir jetzt tun wollen, ist
unerhört grausam. Doch ein Volk hat das Recht, von
seinen Söhnen Opfer zu fordern in der Stunde der Ge-
fahr. Wir fordern nicht das Allerschwerste! Lasset uns
dem Herrn danken, daß wir nicht gezwungen. sind,
unsere blühende Jugend in den ’Tod hinaus zu schicken!
Nach diesen Worten erhob sich Esra von seinem Platz
vor dem "Tempel des Herrn und begab sich hinein in
Jochanans ’Tempelkammer. Doch schwer lastete Sorge
auf ihm, und er konnte nicht essen noch trinken.
’ Am dritten Tage nach dieser Begebenheit wurde dem
ganzen Volke von Benjamin und Juda kundgetan, daß
die Ehen mit heidnischen Frauen als aufgelöst erklärt
werden.
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