Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Mose. Der Gründer Israels - 1
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kein Stamm, keine Familie. Es war eine auseinander-
gesprengte Horde versklavter, scheuer, hündischer Men-
schen, mit gebeugten Nacken und gebeugten Seelen.
Menschen, die erzogen wurden mit der Peitsche, die
Angst atmen, die sich im Staube wälzen vor ihren
Plagern, winselnd um ihr elendes Leben. Verzweiflung
erfüllte mich bei ihrem Anblick. Sollte ich aus diesen
Menschenfetzen ein Volk schaffen ? Sollte ich diese ge-
beugten Nacken aufrichten, diese gefesselten Seelen
freimachen ? Ich sträubte mich dagegen, ihr Bruder zu
sein. Verachtung und Mitleid mit den Unglückseligen
kämpften in meinem Innern. Doch Mirjams Ruf klang
in meinen Ohren: Du bist der Retter, der einzige, der
retten kann!
Ich überwand mich, ich machte mich hart wie Stahl,
und ging hinaus, um zu retten. Ein schwarzer Schatten
fiel auf meinen Weg von allem Anbeginn: Ich besudelte
meine Hände mit Menschenblut. Gleich bei meiner
ersten Wanderung über die Frongebiete, sah ich wie
ein ägyptischer Aufseher einen alten Hebräer, der unter
dem Joche seiner Arbeit schier zusammengebrochen
war, mit tierischer Wildheit mißhandelte: blutüber-
strömt fiel der alte Mann zu Boden. Namenloser Zorn
übermannte mich. Ich stürzte mich über den Missetäter
und schlug ihn nieder.
Josua, mein teurer Sohn, es drängt mich, heute
vor dir diese Untat zu bekennen. Der Gewaltmensch
hatte die Strafe verdient, er hatte kein Recht zu
leben. Doch nicht ich durfte meine reinen Hände mit
seinem Blute beflecken, nicht durfte dieser Schatten auf
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