Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
6. Kap.) Besuch beim Kreischef Tarassow. 127
da er doch seinen Veamten die Ordre gegeben, mich willkommen zu heisten?
Darauf habe er erwidert, datz ich allerdings ein sehr vornehmer Mann
sei, dem viel Ehre erwiesen wurde, dah ich aber an Bord der Lodfa ost
mit ihm und den Leuten gescherzt, ja sogar manchmal selbst gerudert hatte.
Auf die Fråge, ob ich denn so heilig ware, da ich keinen Veamten, son
dern nur einen Popen em.pfa.ngen, dem ich sogar ein Glas Portwein vor
gesetzt hatte, habe er nichts Anderes zu erwidern gewrcht, als da§ ich mit
meinen Instrumenten sehr beschaftigt ware und nur wenig Russisch
verstande.
Nachdem ich dem 9. Juni um die Mittagszeit einige Sonnenhohen
gemeffen hatte, besuchte ich einen Landvermeffer, der mich Tages zuvor
auf der Strake hatte anreden wollen, wahrend ich mit magnetischen Be
obachtungen beschaftigt war, und den ich deshalb hatte abweisen mnffen.
So konnen Hoflichkeits- und Ehrenbezeigungen manchmal eine wahre
Plage werden, wenn man dadnrch Gefahr laust, seinen Hauptzweck zuver
fehlen, und ich vermuthe, dasi Herr v. Humboldt wahrend seiner Reise in
Sibirien in demselben Jahre stets denselben Uebelstand zu beklagen gehabt
hat. Der Landvermeffer schenkte mir eine Manuscript-Karte, welche den
Lcmf des lenisti zwischen dem 59. und 68. Breitengrade nebst allen an
seinen Ufern angelegtenDorfern enthielt, was mir aus dieser beschwerlichen
Reise von grotzem Nutzen war. Darauf besuchte ich den Natschalnik
(Kreischef) Iwan Kyrilowitsch Taraffow, der sich aus einer Visitations
reise einige Zeit hier aufhielt. Er nahm mich sehr hoftich und freundlich
aus und lud mich fur den nachsten Tag zu Mittag ein, welche Ehre ich
mir indetz mit seiner Erlaubnist fur den daranf folgenden Tag erbat, da
ich am nachsten Tage mit den nothigen Arbeiten noch nicht fertig war.
Am bestimmten Tage fand ich mich bei ihm ein. Ich hatte gehofft, die
Veamten bei ihm zu finden, die er beauftragt hatte, mich bei meiner An»
kuuft zu bewillkommneu, u»>d vornehmlich ein paar verbannte Ingenieur-
Officiere, die, wie ich wuhte, Franzosisch verstanden, und derenich mich, dem
Kreischef gegenuber, als Dolmetscher hoffte bedienen zu konnen. Ich war
daher arg getauscht, als ich mich mit meinem Wirthe allem sand, und
um diese unbehagliche Stellung noch peinlicher zu machen, antwortete mir
Gustav, als ich ihn aussorderte, wahrend der Mahlzeit in der Stube zu
bleiben, um mir als Dolmetscher zu dienen, datz ich gut genug Russisch
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
