- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
124

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück

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124 Eine Legende. 16. Kap.
Charnier und war nach vorn, gegen die Brust hin, offen, wo er mit einem
eisernen Stift geschloffen werden konnte. Tycho wurde spater leromonach
(heiliger Monch) und nach seinem Tode kanonisirt. Das Kloster wurde
zuerst von Holz erbaut, und die Grabesplatte giebt an, da§ Tycho 1652
starb. Ich lietz den Abt Apollos ftagen, in welchem Jahre das Kloster
erbaut ware und erhielt in einigen hoflichen Zeilen die Antwort. dies sei
1660 geschehen. Vermuthlich wurde also das jetzige hubsche Gebaude
von Stein erst nach Tycho’s Tode vollendet. Auf der Grabesplatte steht,
datz es 1671 vollendet wurde.
Auf einer anderen Grabesplatte in derselben Kapelle über der Grust
eines Handlungsdieners, Namens Wasilei Mutschennik, findet sich fol
gende Nachricht: Von seinem Prinzipal wurde er von leniseisk mit
einer Quantitat Korn nach einem demstlben gehorigen Magazin in Turu
chansk gesandt. Wasilei hatte eines Tages das Magazin verschloffen, um
nach Troitzkoi zu reisen und dort dem Gottesdienst beizuwohnen. In der
Zwischenzeit kommt der Kaufmann von leniseisk, und findet das Magazin
erbrochen und die Waaren gestohlen. Er schickt darauf einen Boten an
Wasilei mit dem Auftrage, sich augenblicklich einzufinden, aber Wasilei
will, wie Fridolin, erst den Gottesdienst zu Ende horen, und dieser Be
scheid erregt in seinem Prinzipal den Verdacht, datz er mit zur Diebesge
sellschaft gehore. Da er nun endlich kommt, so prugelt ihn sein Herr, um
ihn zum Gestandnitz zu bringen, und da er fortfahrt, seine Unschuld zu
betheuern, so mishandelt ihn lener so lange, bis er stirbt, und wirft den
Leichnam dann in einen Morast. Nnn hort Tycho, da§ man bei Son
nenuntergang ein Kreuz sich habe an dieser Stelle des Morastes erheben
sehen, und datz sich andere Wunder gezeigt hatten; jetzt wild er über
zeugt, datz Wasilei unschuldig den Martyrertod um der Religion willen
gestorben sei. Er geht darauf an die bezeichnete Stelle, findet die Leiche,
schleppt sie nach dem Kloster nnd begrabt sie in heiliger Grde. Die Legende
fugt noch Folgendes hinzn: Als das Gerucht von diesen Wundern nach
Moskau kam, wurde ein Archhierei in Tobolsk von der Synode beauftragt,
nach Turuchansk zu reisen, um die Sache zu untersuchen. Es war zur
Winterzeit, und der Erzbischof wahlte den kurzesten Weg, der durch die
von den Ostjaken bewohnten Ginoden suhrt; da er indest, nachdem er
mehrere Wochen gefahren war, so sehr von der Kalte gelitten hatte, dah

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