- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
287

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Ruhland im Osten. Die gelbe Fråge. 287
Jahre 1911 523840 Einwohner. darunter 360437 Russen. Nicht
inbegriffen in dieser Zahl sind die Chinesen und Koreaner, die zur
Sommerarbeit lamen und nicht im Lande cmsassig waren. In der
ersten Zeit, von 1859 bis 1882. zahlte man nur 5705 btmerliche An
siedler. also jahrlich 238. Von 1883 bis 1899 lamen 45 196 rus
sische Einwcmderer, also jedes Jahr 2659. Nach jener Zeit, besonders
nach 1906, war eine sehr starle luncchme zu verzeichnen.
Die Zahl der ins Amurgebiet Eingewcmderten war geringer:
im Jahre 1911 war seine Vevollernng 286263 Kopfe start, darunter
waren 242 304 Russen,- auch hierbei sind weder Arbeiter gelber Rasse
noch nichtcmsassige Eurovcier mitgerechnet. 1911 zogen im ganzen
19503 russische Auswcmderer nach dem Amurgebiet und der Ussuri
provinz, 1912 sogar 25115. Andrerseits aber lehrten 1911 auch
3507 Auswcmderer (also 18 Prozent) nach Ruhland zuriick, im Jahre
1912 deren 2151 (also 9 Prozent).
Natiirlich hatten friiher die aus Ruhland lommenden Aus
wcmderer viel wahrend des Icchres oder der anderthalb Jahre zu
leiden, die sic auf den sibirischen Landstrahen zubrachten, ehe sic
endlich ihre Vestimmungsorte in jenen einsamen Lcindern erreichten.
Selbst in neuerer Zeit ist es trotz der Eisenbcchn nicht so leicht. Die
Reise mit den langen, oft sehr iiberfiillten Ansiedlerziigen dauert
einen bis anderthalb Monate, und in den dichtgefullten Giiterwagen,
in denen die Leute fahren, ift es mit den Gesundheitsverhaltnissen
nicht zum besten beftellt. Auf den Endftcttionen, von wo aus sic an
ihre Vestimmungsorte geschickt werden sollen, herrscht oft groher
Mangel an Obdach fiir die vielen Ansiedler, und die Krantenhauser
waren bisweilen derartig iibersullt, dah in einem aus 12 Vetten be
rechneten Raum 100, ja 150 Kranke untergebracht werden muhten:
es sollen dort drei Vettstellen übereinandergeftcmden haben.
Wenn die Ansiedler endlich, trotz aller Mihstcinde, wohlbehalten
mit ihren Familien auf ihren Grundstiicken cmgelcmgt sind, miissen
sic, noch angegriffen durch die lange Reise, sofort an die schwere
Arbeit: sic mussen sich Hauser bauen, den Voden in fruchtbares
Ackerlcmd verwcmdeln, überhaupt Lebensmoglichleiten schaffen.
Dies erfordert Zeit: inzwischen mag es schwierig genug sein, sich
das zum Leben Notwendige zu verschaffen. Die meiften Anlomnt
linge sind wohl auch nicht geråde die tiichtigsten Landwirte ihrer
Heimctt: oft sind es Leute, denen es schon daheim schwierig wurde,

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