- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
94

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. In Erwartung der Weiterfahrt

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94 Sechstes Kapitel.
schloh sic ein. Waren jene Gletscher auch jetzt noch da, dann ware
alles leicht verstandlich. Aber selbst wenn hier ehemals Gletscher
gewesen maren, mas zweifelhaft ist, ist es unmahrscheinlich, dah
durch derartige reine Zufcille an so vielm Stetten Tiere hatten
erhalten bleiben konnen. Auherdem liegen sic in dem sibirischen
Erdboden ja gewohnlich in Sand- und Tonschichten eingefroren,
nicht aber in Eis, mie Baron Toll klar nachgemiesen hat.
Eher laht sich denken, dah die Tiere beim Nberschreiten diinner
Steilen in der Eisdecke des Flusses im Winter ertranlen und im
Eise einfroren, oder dah sic im Winter am Fluhufer starben und
dann, mie Middendorff meint, durch die Flut und den Eisgang
im Friihling nordmarts nach latteren Gegenden getragen wurden:
der iibertretende Fluh hat sic dann in die Tundra hineingeschwemmt
und das Flutwasser sic dort mit Ton- und Sandschichten bedeckt,
die sic vor dem Wiederauftauen bewahrten. Aber auch diese Er
llarung reicht nicht zu.
Einige Forscher, wie Schrenck und Nehring, haben es so zu
erlliiren versucht, dah die riesigen Tiere im Winter durch Schnee
stiirme auf der sibirischen Tundra umgekommen, unter Schnee be
graben worden und dann gefroren seien. Aber der Schnee schmilzt
im Friihling und Sommer, und um dieser Schwierigleit zu entgehen,
muhte man glauben, jene Schneeschichten seien allmahlich ver
gletschert, und diese Gletscher hatten sich bis auf unsere Zeit erhalten
und seien nun von Erdschichten, Sand und Ton, nach und nach zu
gedeckt worden. Von der Unwahrscheinlichteit dieser Annahme ab
gesehen, bleibt auch die schon enoahnte, schwer damit vereinbare
Tatsache bestehen, dah Mammutleichen in der Regel nicht im Eis
gefunden wurden.
Andere, wie Brandt, haben angenommen, dah die grohen
plumpen Tiere in den Mooren steckengeblieben seien und so
ihren Tod gefunden hatten, wie bei uns daheim in Norwegen manch
mal die Elentiere. Wenn aber das Moor bis zu solcher Tiefe weich
war, dah das Tier stecken blieb, wie tann sotch ein Sumpf nach
her bestandig gefroren gewesen sein? Es gibt also, wie wir sehen,
der Schwierigteiten genug.
Ich konnte mir eher den Hergang so denken, dah die Tiere
im Herbst oder Winter in der Ncihe eines grohen Flusses eines
natiirlichen Todes gestorben sind. Durch die Korperwarme und das

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