- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
82-83

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Von dem Feuer. §. 71 - Das Phlogiston. §. 72

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

Hier ist die Wärme das Elementarische Feuer: Dort ist
es eine würckung des Feuers: Hier ist das Licht das
reinste Feuer und ein Element: Dort ist das Licht schon in
dem gantzen Welt Raum ausgebreitet, und durch den
Stoß des elementar Feuers wird es in eine gerad
linichte Bewegung gesetzt: Hier ist das Licht ein Element
welches durch Hülffe des acidi pinguis gefässelt, und durch
die Ausdehnung dieser fingirten Säure wird es wieder
in Freyheit gesetzet, u. d. m. Was ist wohl nöthiger als
neue Versuche anzustellen um aus solchem Labyrinth aus
zukommen? Ehe ich mir aber weiter in dieser Sache
einlaße so bin ich schuldig zu erklären was ich durch das
Wort Phlogiston, eigentlich verstehe.

Das Phlogiston.

        §. 72.

1) Das Phlogiston ist ein wahres Element und
ein gantz einfaches Principium [1]. 2) Es kan durch
die Anziehungs kräffte gewißer Materien von einem
Körper in andern versetzet werden; diese Körper leiden als
denn wichtige Verenderungen, so daß sie nicht selten da
durch geschickt werden durch die Würckung der zwischen
ihren Theilchen sich setzenden Wärme oder Hitze in Fluß
oder auch elastischen Dunst zugerathen: und in dieser
Absicht ist es die Haupt-Ursache zum Geruch. 3) Sehr
oft bringet es die Theilchen der Körper in solche
Stellung, daß diese entweder alle, oder nur gewisse
Lichtstrahlen auch wohl gar keine, anziehen. 4) Bey dem
übergange von einem Körper in den andern theilet es
ihm weder Licht noch Hitze mit. 5) Mit der
Feuer-Luft aber gehet dieses Element in eine so zarte
Verbindung ein, daß es sehr leicht durch die zartesten
Öffnungen aller Körper dringet. Es entstehet nehmlich aus
dieser vereinigung die Materie des Lichts so wohl als
auch die Materie der Wärme. Bey allen diesen
Verbindungen, untergehet das Phlogiston nicht die geringste
Aenderung, und kan aus der letzten Verbindung wieder
von neuen geschieden werden. Vor sich allein, kan das
Phlogiston unmöglich erhalten werden, denn es scheidet



[1] Es sind
viele die da glauben daß Phlogiston ist eine
Verbindung das elementarischen Feuers, womit sie die
Wärme benennen, mit einer zarten Erde: Diese Erde ist nach Herr
Baumes Meinung die Kieselichte, welche er vor die
Primordial Erde hält. Wenn diese Erde in Feuer geräth so
scheidet sich die Hitze da von und gehet in die Luft. Verbindet
sich dieses elementar Feuer mit der Luft, oder wird es nur
darinnen zerstreuet? Warum kan man denn nicht aus der
Hitze und kiesel Erde Phlogiston zusammen setzen? Herr Baume
saget, das kohlichte Residuum der destillirten Oelen ist bey
nahe rein Phlogiston. Wenn eine solche zarte Kohle
verbrennet so restiret nur überaus wenig Erde: Es ist unbegreiflich
wie so wenig Erde solte können eine solche Menge Hitze oder
elementar Feuer, absorbiren; Denn was hier nach dem
verbrennen fehlet ist das Gewicht der Hitze. Allein, wieget denn
die Luft Säure nichts, die sich in so großer Menge von
dieser Kohle unter dem verbrennen scheidet?

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:13:07 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/scheelch/0052.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free