Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VII. Esra. Der Gründer des Judentums - 1
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werbsmöglichkeiten waren günstig, der Weg zum Wohl-
stand war frei für die Tüchtigen. Die Landesflüchtigen
lebten in ihren Kolonien, in abgesonderten Gemeinden.
Doch sie lernten bald das Exil als neue Heimat lieben.
Die anfänglich unversöhnliche Bitterkeit der Deportier-
ten, die an den Strömen Babels weinten und sich weiger-
ten Gottes Sang auf fremder Erde zu singen, hatte sich
mit der ersten Generation verflüchtigt. Ein neues Ge-
schlecht wuchs heran, das nicht viel von Jerusalem
wußte. Des Psalmisten heroisches Gelübde: „Wenn ich
dein vergesse, Jerusalem, mag meine Rechte vergessen
werden“, hatte keinen allzu starken Widerhall bei den
Satten und Zufriedenen gefunden, die sich geborgen
fühlten. Jeruschalajim war nicht vergessen, doch es war
mehr romantische Erinnerung als lebendiges Leben.
Babel war nicht Mizrajim, die Perserkönige waren keine
grausamen Pharaonen. Die Gola hatte die schriftliche
Mahnung Jeremias tief in ihren Sinn eingegraben und
machte sie zur Richtschnur des neuen Lebens:
„Bauet Häuser und bewohnet sie, pflanzet Gärten
und esset ihre Frucht. Nehmet Frauen und gebäret
Söhne und Töchter. Nehmet Frauen für eure Söhne
und gebet euren Töchtern Männer, daß sie gebären
Söhne und Töchter. Vermehret euch und vermindert
euch nicht. Fördert das beste der Stadt, wohin ich euch
vertrieben, denn deren Wohl ist euer Wohl.“
Esra machte sich diesen weitausschauenden Gedanken
Jeremias zu eigen. Er fühlte, daß die Diaspora fürderhin
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