Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 8
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_ 125 —
Menschenkinder nicht erheben kann aus unserer Niedrig-
keit, die uns nicht besser, nicht reiner macht; ich suchte
einen neuen Weg zu Gott. Denn. das will ich dir ein-
schärfen, Baruch: Ein neuer Weg tut not, der alte
ist nicht mehr gangbar:
„Brechet euch eine Brache, säet nicht auf Dornen.“
Ich habe eine neue Brache gebrochen. Meine Reli-
gion ist mein unmittelbares Empfinden von Gottes Gegen-
wart. Schärfe dir dies ein, Baruch, denn hier ist der Kern
meiner Religion. Anstatt Thora, der Lehre von Gott,
setze ich Daat, das innere Erleben Gottes; anstatt der
erlernten Religion suche ich die erlebte Religion. Mir ist
Gott mein inneres Gesetz, mein Weg, mein Ziel. Ich
brauche nicht an Ihn zu glauben, ich fühle Ihn in mir
und über mir. Ich brauche keine geschriebene Lehre.
Meine Frömmigkeit bedarf keiner äußeren Formen. Mein
Gottesglaube ist lebendig und kann nicht aus toten
Schriftrollen geholt werden.
Der alte Bund hat sich als unhaltbar erwiesen; dieser
war auf Stein eingegraben. Mein Israel, das Israel kom-
mender Tage, wird auf dem neuen Bunde errichtet wer-
den; dieser Bund wird in unsere Herzen eingegraben
werden.
Schreibe diese Worte in deine Rolle, Baruch:
„Siehe, Tage kommen, sagt der Herr, da ich mit dem
Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund
schließen werde, Brit Chadascha. Nicht wie der Bund,
den ich mit ihren Vätern geschlossen, an jenem Tage, da
ich sie an der Hand gefaßt, um sie aus dem Lande Mizra-
jim zu führen... Denn dies ist der Bund, den ich schlie-
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