Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 3
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— IOI —
Einer der Ältesten wendet sich zu den Priestern:
— Was ist hier geschehen ? fragt er.
— Dieser Mann ist des "Todes, rufen Priester und Pro-
pheten durcheinander. Er hat gegen die heilige Stadt
geweissagt, er hat gegen das Haus Gottes geredet, er hat
das Volk geschmäht. Ihr habt es ja mit euren Ohren ge-
hört! Wir fordern Todesstrafe. Ein Prophet, der redet,
was der Herr ihm nicht befohlen, ist des T’odes.
Nun tritt Jeremia vor. Aufrecht steht er vor seinen
Richtern. Seine Stimme klingt stark und warm als er sich
zum Volke wendet.
— DerHerr hat mich gesandt! Erhat mich gerufen über
dieses Haus und über diese Stadt zu weissagen alle die
Worte, die ihr gehört. Ich kann meine Worte nicht
ändern! Ihr müsset euren Wandel ändern. Bessert euch!
Bessert euer Wesen und eure Handlungen. Höret die
Stimme des Ewigen, eures Herrn, so wird Er sich über
euch erbarmen und sich bedenken wegen des Unheils, das
Er über euch ausgesprochen. — Ich bin in eurer Hand.
Tut mit mir, wie es gut und recht ist in euren Augen.
Doch wenn ihr mich tötet, ladet ihr unschuldig Blut
auf euch, auf diese Stadt und ihre Bewohner. Denn
wahrlich, der Herr hat mich zu euch gesandt.
Majestätische Hoheit umstrahlt den Propheten. Seine
schlichten Worte fallen wie Hammerschläge auf das ver-
sammelte Volk. Er verteidigt nicht sein Leben, er bittet
nicht um Gnade. Er klagt seine Kläger an. Aus seinem
Munde spricht das Gewissen des Volkes, das kein ’T’odes-
urteil aus der Welt schaffen kann.
Tiefes Schweigen folgt den Worten Jeremias. Seine
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