Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Jeremia. Der Prophet des neuen Bunde - 1
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I
Pharao Necho bei Megiddo gefallen (606), fand
der Prophet keine Ruhe. Zur Nachtzeit wurde er
von Gesichten und seltsamen Stimmen aufgescheucht:
er sah feindliche Heere vor den Toren der Stadt, er hörte
das Getrampel von Pferden, er sah die Mauern Jerusalems
zusammenstürzen. Gottes strafender Arm hatte sich über
Jerusalem gelegt; niemand sah ihn — nur er, der Sehende.
In dieser Nacht hatte sich seine Qual zum Äußersten
gesteigert. Grauenvolle Bilder wechselten in wilder Hast,
deutlich vernahm er, wie jemand seinen Namen rief.
Wiederholt erhob er sich von seinem Schmerzenslager
und lauschte auf die seltsame Stimme. Voller Erregung
lief er die Treppe zum flachen Dache hinauf und
spähte hinaus in die Nacht. Allein Jerusalem schlief
sorglos und ruhig.
Stundenlang lag Jeremia mit offenen Augen in seiner
Kammer, grübelnd und mit sich selbst ringend. Er war
sich darüber klar, welch ein schwerer Tag ihm bevor-
stand; vielleicht einer jener Schicksalstage, die unerbitt-
lich den Weg des Lebens vorzeichnen. Er wird das ihm
aufgezwungene jahrelange Schweigen brechen; er wird
einer herrschsüchtigen Priesterschaft und einer trotzigen
N der junge König Josia im Kampfe gegen
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