- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - II. Der Stoffwechsel beim Hungern und bei unvollständiger Nahrung

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Gaswechsel
beim
Hungern.
Respira-
torischer
Quotient.
Ausschei-
dung des
Wassers.
Wasser-
verlust.
Verhalten
der -Vlineral-
stoffe.
Achtzehntes Kapitel.
bei dem schlecht genährten liungerkünstler CettiI) eine tägliche Harnstoffaus-
scheidung von 20—29 g.
Die Untersuchungen über den Gas Wechsel beim Hungern haben wie
schon oben erwähnt wurde, gelehrt, dass die absolute Grösse desselben dabei
zwar abnimmt, dass aber, wenn Sauerstoffverbrauch und Kohlensäureausscheidung
auf die Einheit des Körpergewichtes — 1 kg — berechnet werden, diese Grösse
zwar rasch auf ein Minimum herabsinkt, dann aber fast unverändert bleibt oder
im weiteren Verlaufe des Hungerns sogar eher ansteigt. Es ist auch eine allge-
mein bekannte Tatsache, dass die Körpertemperatur hungernder Tiere während
des allergrössten Teiles der Hungerperiode sich ziemlich konstant erhalten kann,
ohne eine nennenswerte Abnahme zu zeigen. Erst wenige Tage vor dem Tode
sieht man die Eigenwärme der Tiere absinken, und bei etwa 33—30° 0 tritt
der Hungertod ein.
Aus dem in dem Vorigen von dem respiratorischen Quotienten Gesagten
folgt, dass er beim Hungern etwa derselbe wie bei ausschliesslicher Fett- und
Fleischnahrung werden und also um die Grösse 0,7 sich bewegen muss. Dem
ist auch oft so; aber er kann auch, wie in den Beobachtungsreihen an Cetti
und Succi, sogar niedriger, 0,65—0,50, werden. Dies kann durch die Aus-
scheidung von Azetonkörpern mit dem Harne erklärt werden; zum Teil kann
aber auch die Ursache vielleicht in einer Bildung von Glykogen (aus Eiweiss)
und Aufspeicherung desselben liegen.
Wasser wird beim Hungern ununterbrochen von dem Körper abgegeben,
selbst wenn kein Wasser ihm zugeführt wird. Wird der Gehalt der eiweiss-
reichen Gewebe an Wasser zu 70—80 p. c. und der Gehalt derselben an Eiweiss
zu rund 20 p. c. angenommen, so müssen also für je 1 g zerfallenes Eiweiss
etwa 4 g Wasser frei werden. Dieses, beim Abschmelzen der Gewebe frei werdende
Wasser ist im allgemeinen hinreichend, um den WasserVerlust zu decken, und
der Hunger ist deshalb gewöhnlichenfalls nicht mit Durst verbunden. Hungernde
Tiere nehmen in der Regel auch kein Wasser auf.
Der Wasserveilust, iu Prozenten vom Gesamtorganismus ausgedriickt, muss natürlich
sehr wesentlich von dem ursprünglichen Gehalte des Körpers an Fettgewebe abhängig sein.
Man hat auch in gewissen Fällen den hungernden Tierkörper wasserreicher gefunden; Avenn
man aber dem ursprünglichen Fettgehalte gebührende Rechnung trägt, scheint nach BÖHTLINGK-)
(der au weissen Mäusen experimentierte) der Tierkörper wälirend der Inanition ärmer an
Wasser zu tverden. Der Körper kann also auch mehr Wasser als durch die Zerstörung der Ge-
Avebe in Freiheit gesetzt Avird verlieren.
Die Mineralstoffe verlassen ebenfalls bis zum Tode ununterbrochen
den Körper beim Hungern, und bei ihrer Ausscheidung kann der Einfluss der
zerfallenden Gewebe deutlich sich erkennbar machen. Wegen des Zerfalles der
kalireichen Gewebe kann nämlich beim Hungern die Relation zwischen Kalium
und Natrium in dem Harne derart sich ändern, dass, dem normalen Verhalten
entgegen, das Kalium in verhältnismässig grösserer Menge ausgeschieden wird.
Berl. klin. Wochenschr. 1887.
") Arch. des seienc. biol. de St. Petersbourg 6.

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