Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile
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Harnfarbstoffe. Urochrom. 701
des Haines, entstehen (v. UratANSZKV), abgesehen davon, dass solche Substanzen
zuweilen auch aus den angewendeten Reagenzien, wie aus unreinem Amylalkohol,
hervorgehen können (v. UdkAnszkv) »). Zu diesen, durch Säurewirkung unter
Luftzutritt aus normalem Harne erhaltenen Huminkörpern sind zu rechnen;
das ürophäin von Hellee, die von verschiedenen Forschern (Plosz Tau-
dichum, Schunck)^) beschriebenen Uro in ela n ine u. a. Aus der Indoxylsc we e
yn^chromo-
säure, liezw. der Indoxylglukuronsäure, lässt sieb Indigblau (Uro glanz in von g«“«-
Heller, Urozyanin, Zyanurin und andere Farbstoffe älterer Forscher 3)
abspalteiL Aus den gepaarten Indoxyl- (und Skatoxyl-)säuren können rote Farb-
stoffe entstehen, und solchen Ursprunges sind wahrscheinlich das Urrhodin
(Heller), das Urorubin (Plösz) und das Urohämatin (Harley). Das
Uro rose i n (Nencki und Sieber)^) scheint ein Skatolderivat zu sein, (vergl. oben).
Auf die verschiedenen, als Zersetzungsprodukte aus normalem Harne er
haltenen Farbstoffe kann hier nicht des Näheren eingegangen werden. Das
Hämatoporphyrin ist schon in einem vorigen Kapitel (6. Blut) abgehandelt
worden und wird übrigens am besten im Zusammenhänge mit den pathologischen
Harnfarbstoffen besprochen. Es bleiben hier also nur das Urochrom, das Uro-
bilin und das Uroerythrin der Besprechung übrig.
Urochrom nennt Garrod den gelben Farbstoff des Harnes. Denselben
Namen hatte schon früher Thudichum ^) einem von ihm isolierten, weniger reinen
Harnfarbstoffe gegeben. Die Angaben über die Zusammensetzung und Eigen-
schaften des Urochroms divergieren übrigens so bedeutend, dass es mindestens
sehr fraglich ist, ob jemand diesen Farbstoff bisher rein in den Händen gehabt
hat. Das Urochrom ist eisenfrei aber stickstoffhaltig. Dombrowsky fand den
Stickstoffgehalt gleich 11,15, Hohlweg gleich 9,89 und Klemperer gleich 4,2 p.c.
Das Urochrom enthält nach Dombrowsky etwa 5 p. c. Schwefel, während andere,
in neuester Zeit Hohlweg, Salomonsen und MANcmi es schwefelfrei fanden ®). Urochrom.
Nach Garrod steht es in naher Beziehung zu dem Urobilin und es soll nach Garrod
durch „aktiven“ Azetaldebyd in Urobilin umgewandelt werden können, während um-
gekehrt das letztere nach Riva’^) durch Oxydation mit Permanganat einen urochrom-
ähnlichen Stoff liefern soll. Diese Beziehungen der zwei Farbstoffe zu einander
werden von Dombrowsky geleugnet. Dagegen scheint man darüber einig zu
sein, dass das Urochrom unter geeigneten Verhältnissen Pyrrolreaktionen geben
V. Udeäkszky, Zeitschr. f. physiol. Chem. 11, 12 u. 13.
Plösz, Zeitschr. f. physiol. Chem. 8; ThüdichüM, Brit. med. Journ. 201 und
Journ. f. prakt. Chem. 104; SCHUKCK, zit. nach Htjppert-Neübauer, 10. Aufl., S. 509.
Vergl. Htjppert-Neürauer, S. 161.
*) Über diese und andere rote Farbstoffe vergl. HüpPERT-Neübauer, S. 593 u. 597;
Nencki u. Sieber, Journ. f. i>rakt. Chem. (2) 26.
Garrod, Proc. Roy. Soc. 55; Tuudichum 1. c.
®) Dombrowsky, Zeitschr. f. physiol. Chem. 54; Hohlweg, Bioch. Zeitsehr. 13;
Salomonsen ebenda 13; Mancini ebenda 13; Klemperer, Berlin, klin. Wochenschr. 40.
’) Garrod, Journ. of Physiol. 21 u. 29; Riva, zit. nach Huppert-Neubauer S. 524.
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