- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
452

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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452 Neuntes Kapitel.
flüssiger Kost. Eine Ausnahme macht die Milch, welche gerinnt und deren
Gerinnsel im Magen Zurückbleiben, während der dünne Molken rasch den
Magen verlässt.
Der Umstand, dass nur die an der Schleimhaut liegenden Teile der Ingesta
mit dem Magensafte sich mischen, während die Masse im Inneren nicht sauer
reagiert, ist von besonderer Wichtigkeit für die Verdauung der Amylaceen im
Magen. Hierdurch wird es nämlich verständlich, wie die Speicheldiastase, trotz
ihrer Empfindlichkeit gegen Säuren, ihre Wirkung lange Zeit im Mageninhalte
Verdauung,
entfalten kann. Dass dem so ist, hatten schon Ellenberger und Hofmeister
gefunden und dasselbe haben dann auch Cannon und Day^) durch besondere
Tierversuche gezeigt. Das Vorkommen von Zucker und Dextrin im Magen-
inhalte von Menschen ist auch wiederholt konstatiert worden. Bei den reinen
Fleischfressern, deren Speichel keine oder fast keine diastatische Wirkung zeigt,
hat man jedenfalls keine ausgiebigere Stärkeverdauung im Magen zu erwarten
Anders liegen die Verhältnisse bei den Pflanzenfressern, deren bei verschiedenen
Gattungen verschieden angeordnete Mägen eine reichliche StärkeVerdauung gestatten.
Der im Pylcrusteile verarbeitete Mageninhalt wird durch die Pylorusöffnung
Schuss weise in den Darm entleert. Diese Entleerungen sind flüssig; dass aber
dabei auch kleine Stückchen fester Nahrung mit austreten, ist leicht verständlich
und auch wiederholt beobachtet worden. Dünnflüssige oder wenig feste Nahrung
verlässt den Magen früher als das feste Futter, und es ist also ohne weiteres
^^Magenf. i^»nerhalb welcher der Magen seines Inhaltes sich
entbürdet, wesentlich von der gröberen oder feineren Zerteilung der Nahrung
abhängen muss. Sie hängt aber auch wesentlich von dem, reflektorisch von dem
Magen und dem Darme aus bewirkten Öffnen, resp. Schliessen des Pylorus
ab, welches seinerseits von der Menge und Beschaffenheit der Nahrung, dem
Fettgehalte und Säuregrade des Magen- und Darminhaltes abhängig ist. Die
Ausleerung von Nahrung in den Dünndarm hat nämlich, wie Pawlow gezeigt,
durch Chemoreflex eine Schliessung des Pylorus zur Folge, wobei namentlich
die Salzsäure und das Fett wirksam sind, und es findet also in dieser Hinsicht
eine Wechselwirkung zwischen Magen und Duodenum statt.
Diese Wechselwirkung soll nach Cannon der Art sein, dass es die
Säure in dem Pylorusteile ist, welche erschlaffend auf den Sphinkter wirkt und
den Austritt von flüssigem Chymus infolge der Kontraktionen der Magen-
muskulatur ermöglicht. Im Darme wirkt dagegen die Säure umgekehrt reizend auf
Ausleerung den Sphinkter und bewirkt die Kontraktion desselben. Sobald die Säure durch die
reflex. alkalischen Säfte im Darme neutralisiert worden ist, hört die Sphinkterkontraktion
auf, und die Ausleerung einer neuen Portion Chymus kami stattfinden. Ver-
hindert man den Zufluss von Galle und Pankreassaft und verzögert dadurch die
Ellenburger u. Hofmeister, Malys Jahresb. 15 u. 16; Cannon u. Dav, Amer.
Jouin. of Physiol 9.
Ainer. Journ. of Physiol. 20.

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