- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
433

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft

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Absonderung des Magensaftes. 433
i
Die allermeisten Untersuchungen nicht nur über die Magenverdauung,
>1
sondern über die Verdauung überhaupt basieren auf Untersuchungen an Hunden
j und demnächst an Menschen, und aus dem Grunde bezieht sich auch, wo nicht
ij anders besonders angegeben wird, die in diesem Kapitel gegebene Darstellung
li der Verdauungslehre auf die Verhältnisse bei Hunden und Menschen.
I
Die Absonderung des Magensaftes ist nicht kontinuierlich. Sie kommt
ti nur durch psychische Einflüsse wie auch durch Einwirkung besonderer Stoffe
i| auf die Schleimhaut des Magens oder des. Darmes zustande. Die eingehendsten
[ Untersuchungen über die Sekretion des Magensaftes (beim Hunde) rühren von
Pawlow und seinen Schülern her.
Um einen reinen, von Speichel und Speiseresten freien Magensaft zu gewinnen, haben
>

sie ausser der Magenfistel auch eine Ösophagusfistel angebracht, durch welche die verschluckte
(i Nahrung, ohne in den Magen zu gelangen, zusammen mit dem Speichel herausfällt, wodurch
li eine Scheinfütterung möglich wird. In dieser Weise wird es möglich, den Einfluss des psy-
id chischen Momentes einerseits und der direkten Einwirkung der Nahrung auf die Magen- Unter-
H Schleimhaut andererseits gesondert zu studieren. Nach einem ursprünglich von Heidenhain ^ethotfen
l| angegebenen, später von Pawi.ow und Chigin verbesserten Verfahren ist es ihnen auch ge- ™^von
;t lungen, durch partielle Resektion des Fundusteiles des Magens einen Blindsack, einen Pawlow.
, kleinen Magen“, zu erzeugen, in welchem die Sekretionsvorgänge studiert werden können,
*1 während die Verdauung im übrigen Magen im Gange ist. In dieser Weise war es ihnen
ij möglich die Einwirkung verschiedener Nahrung auf die Sekretion zu studieren.
Die wesentlichsten Ergebnisse der Untersuchungen von Pawlow und seinen
Schülern sind folgende. Mechanische Reizung der Schleimhaut ruft keine Sekre-
tion hervor. Ebensowenig vermögen mechanische Reize der Mundschleimhaut
eine reflektorische Erregung der sekretorischen Nerven des Magens auszulösen.
Es gibt zwei Momente, welche die Sekretion hervorrufen, nämlich das psychische
Moment das leidenschaftliche Verlangen nach Speisen und das Gefühl der
Befriedigung und Wonne bei ihrem Genüsse, wie auch die, die Geruchs- und
Geschmacksorgane angenehm beeinflussenden Reize — und das chemische Moment,
die Einwirkung gewisser chemischen Substanzen auf die Magenschleimhaut.
Das erste Moment soll das wichtigste sein. Die unter seinem Einflüsse auf-
tretende, durch Vagusfasern vermittelte Seki-etion tritt früher als die durch
chemische Reizmittel vermittelte auf, aber immer erst nach einer Pause von M.agensaft-
luindestens 4^/2 Minuten. Diese Sekretion ist reichlicher aber weniger anhaltend
als die „chemische“; sie liefert einen mehr sauren und kräftiger wirkenden Saft
als^ diese. Als chemische Reizmittel, die von der Magenschleimhaut aus reflek-
torisch die Sekretion auslösen, wirken Wasser (schwache Wirkung) und gewisse
noch unbekannte Extraktivstoffe, die im Fleisch und Fleischextrakt, in nicht
leiiiem Pepton und auch, wie es scheint, in der Milch enthalten sind. Zu den
stai safttreibenden Mitteln gehört auch, wie Herzen und Rabzikowski ^) u. a.
anden der Alkohol. Über die Wirkung von Chlornatrium und Alkalikarbonaten
sind die Angaben etwas strittig. Dass die Alkalikarbonate die Absonderung
^^i^samen oder hemmen, hat man vielfach angegeben; nach neueren Arbeiten 2)
1^’
’) Pflügers Arcli. 84, S. 513.
Zentr-illi
Zeitschr. 4; Mayeda ebenda 2; P. Pimexow, .Bioch.
^entralbl.
0; LüNNQUIst, Malys Jnhresb. 3«.
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 28

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