- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
228

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Tierische Fette und Phosphatide - 1. Neutralfette und Fettsäuren - 2. Phosphatide

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228 Fünftes Kapitel.
Walrat.
Zetin.
Äthal.
Bienen-
wachs.
Phos-
phatide,
sprecheiulen Cholesterin- und Isocholesterinester und die folgenden Stoffe sehr
nahe an.
Walrat. Beim Pottwale findet sich in einer grossen Vertiefung der Schädelknochen
eine beim lebenden licre ölige Flüssigkeit, der Walrat, welcher nach dem Tode beim Er-
kalten in einen festen kristallinischen Anteil, den Walrat im eigentlichen Sinne, und
in einen flüssigen, das Walratöl, sich scheidet. Das letztere wird durch Ausjiressen von
jenem getrennt. Der Walrat findet sich auch bei anderen Walfischen und bei einigen Del-
phinai’ten.
Der gereinigte, feste Walrat, welcher Zetin genannt wird, ist ein Gemenge von
Fettsäureestern. Der Plauptbestandteil ist der Palmitinsäure-Zetylester, dem geringe Mengen
von Estern der Laurinsäure, Myristinsäure und Stearinsäure mit Kadikalen der Alkohole
Letbal, CJ 2 H25 .OH, Methal C14H29 . OH und Stethai, C18H37 . OH, beigemengt sind.
Das Zetin ist eine schneeweisse, perlmutterglänzende, blättrig kristallinische, spröde
dem Anfühlen nach fettige Masse, welche je nach der Reinheit einen vei’sehiedenen Schmelzpunkt
+ 30 bis -|- 50° C zeigt. Das Zetin ist unlöslich in Wasser, löst sich aber leicht in
kaltem Äther, flüehtigen und fetten Ölen. Es löst sieh in siedendem Alkohol, kri-
stallisiert aber beim Erkalten aus. Von einer Lösung von Kalihydrat in Wasser wird es
sebwierig, von alkoholischer Kalilösung dagegen leicht verseift, und es werden dabei die
obengenannten Alkohole frei gemacht.
CH3
Äthal oder Zetylalkohol, CißH340 = (CH2 )i 4 ,
welcher auch in kleinen Mengen
CH2OH
im Bienenwachse und nach Ludwig und v. Zeynek auch im Dermoidzystenfett verkommen soll,
was indessen von Ameseder^) bezweifelt wird, stellt weisse, durchsichtige, geruch- und geschmack-
lose Kristallmassen dar, welche in V/asser unlöslich, in Alkohol und Äther aber leicht löslich
sind. Das Äthal schmilzt bei -j- 49,5° C.
Das Walratöl soll bei der Verseifung Valeriansäure, kleine Mengen fester Fett-
säuren und Physelölsäure liefern. Diese Säure, welche wie die Hypogäasäure die Zu-
sammensetzung CißH3o02 hat, kommt fermer nach Ljdbaesky^) in reichlicher Menge im See-
hundfette vor. Sie stellt färb- und geruchlose, nadelförmige, in Alkohol und Äther leicht
lösliche Kristalle, welche bei -|- 34° C schmelzen, dar.
Das Bienenwachs dürfte auch im nächsten Anschluss an die Fette abgehandelt
werden können. Es enthält drei Hauptbestandteile. 1. Die Ze rotinsäure, C2gH5202°),
welche als Zerylester in chinesischem und als freie Säure in gewöhnlichem Wachs vorkommt.
Sie löst sich in siedendem Alkohol und scheidet sich beim Erkalten kristallinisch aus. Der
von ihr getrennte, erkaltete, alkoholische Auszug des Wachses enthält 2. das Zerolein,
welches wahrscheinlich ein Gemenge mehrerer Stoffe ist, und 3. das Myrizin, welches den
Hauptbestandteil des in Alkohol, warmem wie kaltem, unlöslichen Teiles des Wachses darstellt.
Das Myrizin besteht hauptsächlich aus dem Palmitinsäureester des Melissyl-(Myiizyl)-Alkohols,
C30H61 . OH. Dieser Alkohol ist ein bei -|- 85° C schmelzender, seideglänzender ,
kristalli-
nischer Stoff. Die in dem Karnaubawachse vorkommende Karnaubasäure, C24H48O2 ,
glaubt Durham^) aus der Ochsenniere isoliert zu haben.
2. Phosphatide.
In naher Beziehung zu den Fetten steht eine Gruppe von stickstoffhaltigen,
Phosphorsäure- und Fettsäureradikale enthaltenden Estern, deren am längsten
bekannte Repräsentant das Lezithin ist. Das letztere ist eine Esterverbindung
von einer stickstoffhaltigen Base, dem Cholin, mit einer Fettsäure-Glyzerinphosphor- 1
säure, und Thudichdm^) hat nachgewiesen, dass im Tierkörper, namentlich im
1) Ludwig u. v. Zeynek, Zeitschr. f. physiol. Chem. 23; Ameseder ebenda 52. .]
Journal f. prakt. Chem. (N. F.) 5<.
°) Vergl. IIenriques, Ber. d. d. chem. Gesellseh. 30, S. 1415.
Journ. of biol. Chem. I. ,,
°) Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen und der Tiere Tübingen 1901.
I

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