- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

255

bittet Gott, dass er ihre werke empfange.1 Es ist wahr, dass der
Verfasser ein mystiker ist, wenn auch von einer der ortbodoxie
nahestehenden richtung. Indessen hat er in seinem bilde
ge-danken ausgeführt, die inhaltlich auch der orthodoxie vertraut
geworden waren.2 Eben wegen dieses innigen Verhältnisses des
propheten zu seiner gemeinde, Wagen die gläubigen zu hoffen,
dass Gott um des geliebten günstlings willen auch die gemeinde
schonen werde. Als einmal Bagdad von gefährlichem Sturmwind
heimgesucht wurde, bat ein mann in der moschee: 0 Gott,
bewahre Muhammed in seiner gemeinde (Allähumma-hfaz M.
fi-\immatihi) und lass nich unsre feinde unter den Völkern sich
über uns freuen.3

Wir haben schon oben darauf hingewiesen, dass die fürbitte
eine der gemeinde verliehene gnade ist; um ihrer teilhaftig zu
werden, braucht man schliesslich nur durch die ablegung der
sahäda unter die gläubigen aufgenommen zu werden. Weit
seltener begegnen wir in der älteren literatur dem gedanken,
dass das persönliche Verhältnis des einzelnen zum propheten von
entscheidender bedeutung für die erlangung seiner fürbitte wäre.
Die Vorstellung, dass man durch liebe zu Gott und seinem
gesandten den lohn erhalten könne, den der mangel an guten werken
unsicher zu machen schien, findet man in der folgenden tradition
ausgesprochen: Ein mann kam zum gesandten Gottes und fragte ihn:
Wann kommt die »stunde» (das ge rieht,)? Er antwortete: Was
schaffst du denn für sie? — Nicht vieles worüber ich mich selbst
loben könnte, aber liebe zu Gott und zu seinem gesandten. Da sagte
der prophet: Der mann soll sein mit dem, welchen er liebt.4
Indessen für die persönlich-mystischen beziehungen hatte der
orthodoxe Islam noch wenig Verständnis. Öfter hören wir, dass
man durch den segenspruch (salät) über den propheten seiner
fürbitte teilhaftig werden könne. Der gedanke, dass man durch
hersagung der saZä^formel den steilen weg des heils leichter
machen könne, muss für die unglaublich bequeme art dieser
volks-frömmigkeit sehr anziehend gewesen sein. Schon bei Muslim

1 Nawädir al-usül 284 f.

2 Sonst wird wohl meistens wie in Jes. 40: n (das vorbild?) das
gleichnis vom hirten auf Gott angewandt: »Du bist der liirt, der das irrende
nicht vernachlässigt und das zerbrochene nicht auf gefährlichem platze
ver-lässt.» ’Ihjä’ I, 273.

3 Ibn cAbd Rabbihi, al-lqd al-farid I, 321.

4 Muslim II, 296.

I
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