- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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And ras, Die person Muhairiined

sitzen aber kein untrügliches criterium veri et falsi, und für
einen modernen biographen Muhammeds wird es zuletzt auf
seinen geschmack oder auf seine Voreingenommenheit für oder gegen
den helden ankommen, was von diesem material er für seine
Schilderung verwenden will.

Dass die oft äusserst detaillierten notizen über das verhalten
des propheten in solchen lebensgebieten, die nach muslimischer
auffassung ganz oder teilweise unter rituelle regelung fallen,
nur als illustrationen zu den über diese fragen geführten kämpfen
zu verstehen sind, geht schon daraus hervor, dass hier in
unzähligen fällen behauptung schroff gegen behauptung steht. Für
unsere auffassung von dem ethos des propheten mag es nun
ziemlich gleichgültig sein zu wissen, ob er das haar gefärbt oder
nicht, oder ob er seinen Siegelring nur zum siegeln brauchte, oder
ob er ihn wirklich aufzusetzen pliegte, und ob man sich also für
das tragen von schmuckgegenständen auf sein beispiel berufen
dürfe. Schlimmer ist es, dass die dinge auch im betreff rein
moralischer eigenschaften nicht besser zu stehen scheinen. Bei
Hajbar wollte eine jüdin den propheten durch ein vergiftetes
schaf, womit sie ihn bewirtete, ums leben bringen. Man führt
nun als beispiel seiner grossmut und feindesliebe an, dass er ihr,
als sie ihre freilich sehr triftigen beweggründe zu dieser untat offen
gestand, verzieh.1 Nach anderen berichten2 hat er sie aber töten
lassen. Was ist hier die Wahrheit? Es könnte ja
selbstverständlich scheinen, dass hier spätere biographen, um den charakter
des propheten in ein schöneres licht zu stellen, diese
grausam-keit beseitigt haben. Indessen schon bei Ihn Hisäm3 lesen wir,
dass sie nicht bestraft wurde. Nach Wäqidi gebe es darüber
verschiedene nachrichten,4 seine eigene ansieht sei jedoch, dass sie
getötet wurde.5 Wenn man ein buch wie al-Särim des Ihn
Taj-mijja liest, wo alle grausamkeiten, die Muhammed um seine
beleidigte ehre zu rächen begangen hat, sorgfältig verzeichnet sind,
um den beweis für die sträflichkeit jeder beleidigung des
propheten, besonders von Seiten der dimmijjün, zu liefern, sieht man,
dass es auch ein interesse für die gemeinde geben könne, den
propheten möglichst hart vorgehen zu lassen. Eine prinzipielle
Verwendung der erzählung als norm für das verhalten gegen die

1 ’Ihjä’ II, 319. 2 Ihn Sacd I: 1, 114.

3 BH. II, 164; so auch bei ’Abü Däivüd. Mawähib II, 277.

4 Muhammed in Medini 280.

5 Zarqänl, Sarh ’alä-l-Mawähib II, 279.

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