- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
135

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten 135

dass wenn Muhammed überhaupt etwas von der Offenbarung
hätte verbergen können, hätte er gewiss diesen vers unterdrückt.
Die alten ausleger haben das geheimnis, das Muhammed
verschwieg, aus einfacher achtung vor der geschichtlichen Wahrheit
auf »seinen wünsch, dass Zajd sich von ihm scheiden möge» (damit
er selbst sie heiraten könne) gedeutet.1 Hier hat cAli b. al-Husajn
(Zajn al-cäbidin) einen ausweg gefunden, den die exegeten bald
als den einzig möglichen erkannt haben. Allah gab Muhammed
zu wissen, dass Zajnab seine frau werden sollte. Als aber Zajd
sich über sie beklagte, verbarg er dies wissen in seiner seele
und sagte: »Behalte deine gattin für dich!» Allah machte es aber
offenbar, indem er ihre Scheidung von Zajd und ihre ehe mit
Muhammed vollziehen liess.2 Ein anderes crux interpretum: »Fand
er dich nicht irrend» u. s. w. deutete der sechste imam Ua’far
b. Muhammed al-Sädiq, indem er erklärte: »irrend» von meiner
liebe aus ewigkeit (fi-l-’azal), d. h. du kanntest sie nicht.
AI-Hasan b. lAl~i las: »Ein irrender (dällun) fand dich und wurde durch
dich geleitet.»3 Fahr al-din führt zu demselben vers eine
er-klärung an, die ebenfalls sicher sfitischen ursprungs ist: »Obgleich
er wirklich das wahre wissen von Gott besass, zeigte er
äusser-lich keinen Widerspruch mit seinem volke, das drückt er mit
irrend’ aus.4 Die verhehlung des wahren glaubens ist nach
sfi-tischer anschauung erlaubt, nach sunnitischer verpönt.

So finden wir bald sunnitische theologen, -die wenigstens in
der auslegung des Korans und der sira die absolute
sündenfrei-heit des propheten zu verfechten scheinen. Schon früh hat man
aus S. 48:2 geschlossen, dass die bitte um Vergebung der Sünden
beim propheten etwas ganz anderes als bei gewöhnlichen menschen
bedeuten müsse. »Der prophet betete (stehend) so lange, dass seine
füsse anschwollen. Da sagte man zu ihm: Warum ladest du dir
solches auf, wo Gott dir doch deine vorausgehende und
nachfolgende sünde vergeben hat? Er antwortete: Bin ich denn nicht
ein dankbarer diener?»5

Der qädi Behr b. Muhammed b. al-AW (gest. 344) aber
erklärte, dass der prophet um Vergebung gebeten, nur um der
gemeinde ein gutes beispiel zu geben. Dass dieser theologe die
geschichtlichkeit der tradition von den »hohen Schwänen» ganz

1 So Qatäda bei Tabari, Tafsir XXII, 9.

2 Sifä* II, 183, Tab. a. a. o. 3 Siß* II, 104.

4 Mafätih VIII, 604. 5 Samä’il II, 66.

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