- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
102

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

102

Andra?, Die person Muhainirieds

der in jedem augenblick die akzidenzen schafft, lässt dies
freilich für gewöhnlich nach einer bestimmten Ordnung geschehen.
Aber in jedem augenblick kann er es ja auch anders tun. Wie
ist somit das wunder prinzipiell von dem sonstigen
naturgeschehen zu unterscheiden? Die ’ascariten haben in der tat das
unausweichliche dieser konsequenz erkannt, und haben es nicht
gescheut sie selbst zu ziehen. Gegen die bestreiter des
Wunders behauptet al-Igi, es sei eine feste gewohnheit (läda
musta-mirra) Gottes, für seine propheten und heiligen wunder geschehen
zu lassen. Das wunder ist dann, bemerkt sein kommentator
(xurgäni, nicht was das gewohnheitsmässige durchbricht, sondern
selbst ein gewohnheitsmässiges geschehen. »Nach unserer
mei-nung ist auch was die Wahrhaftigkeit eines propheten erweist
wunder, auch wenn es nicht das gewöhnliche durchbricht».1 Die
wunder sind also sämtlich von der art, die die mittelalterlichen
Scholastiker mit der formel »miracula supra naturam» bezeichnet
haben; sie sind durch das eingreifen Gottes nach einer »höheren»,
aber in bezug auf gesetzmässigkeit mit dem gewöhnlichen
naturgeschehen vergleichbaren Ordnung bewirkt. Ein »miraculum contra
naturam» kann sich die ’as’aritische theologie eigentlich nicht
denken. In der tat fällt auch sonst die betrachtung des wunders
auf die auffassung des primitiven empfindens zurück. Auch ein
christlicher theologe kann das wunder gelegentlich nur als »opus
arduum et insolitum supra spem et facultatem admirantis
con-sistens» definieren.2

3. Das wunder darf nicht nachgemacht werden können.

4. Es muss unter den händen eines mannes, der das
prophe-tentum beansprucht, hervortreten, damit man wisse, das es zur
bestätigung seines anspruches dienen soll. Dagegen ist es nicht
notwendig, dass er die menschen direkt zur nachahmung
herausfordere. Die letzte bestimmung hat al-Igi vorsichtigerweise
hinzugefügt, weil es doch nicht der fall ist, dass Muhammed mit seinen
wundern, ausser dem Koran, herausgefordert hat. Andere
theo-logen haben die herausforderung als unumgänglich betrachtet.3

5. Es muss so ausfallen, wie es der prophet im voraus
behauptet hat, nicht anders.

1 AVlgi 189.

2 Bonaventura, Breviloquiurn (ed. P. a Vicetia), Freiburg i. Br. 1881,
343; das ist freilich von den mirakeln der heiligen gesagt.

3 So al-Taftäzänl, iSarh ’alä-l-aqcCid al-nasafijja 129.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0108.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free