- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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56

Andra?, Die person Muhainirieds

Indessen wird man schon in betreff* der mondspaltung die
möglichkeit nicht ganz zurückweisen können, dass fremde
wunder-erzählungen die aufmerksamkeit der qussäs auf S. 54: 1 gerichtet
haben, wenn nämlich die worte Lukians1 von den chaldäischen
Zauberern, die den mond herabholen können — was vielleicht auf
ähnliche cöleste wunder hinzeigt — ernst zu nehmen sind. Dass
anregungen, die von der bekanntschaft mit der jüdisch-christlichen
heiligenlegende ausgegangen sind, auch auf die umbildung des
Wortes und der tradition zur legende eingewirkt haben, das wird
in einem anderen falle noch wahrscheinlicher: in der geschichte
vom vergifteten schafe. Eine jüdin zu Hajbar trug dem
propheten ein gebratenes schaf auf, er bekam ein stück vom buge
und kostete etwas davon, rief aber sofort zu seinen tischgenossen:
»Lasst ab, dieser bug erzählt mir, dass er vergiftet ist.» So die
ältere version,2 in der man selbstverständlich an nichts
übernatürliches gedacht hat. Aber schon bei Ihn Sacd3 liest man,
dass das schaf, freilich nur dem propheten vernehmbar, gesagt
habe: »Ich bin vergiftet», und in späteren werken4 wird die
geschieht e mitgeteilt als beweis dafür, dass Muhammed die macht
besessen habe tote zu erwecken. Dass die heiligen gebratenen
tieren, besonders vögeln, das leben wiedergeben, ist ja ein zug,
der in den christlichen und jüdischen wundererzählungen
allgemein vorkommt.5 Später lässt man Muhammed in derselben
richtung noch erstaunlicheres leisten. Gäbir b.cAbdallah sah einmal
den propheten, wie er vor hunger ganz verstört aussah. Er
schlachtete deshalb ein schaf, bereitete es zu und sandte es dem
propheten als geschenk. Muhammed liess eine anzahl von seinen
genossen einladen und sagte: »Esset von dem schafe, ihr dürfet
aber die gebeine nicht zerbrechen.» Als sie gegessen hatten,
sammelte er die knochen im kessel zusammen, legte seine hand
darauf und murmelte etwas, man hörte nicht was. Und siehe,
auf einmal stand das schaf wieder lebendig da.6 Der Volksglaube,
der hinter diesem märchen liegt, muss sehr weit verbreitet
gewesen sein. Eine interessante parallele aus der skandinavischen
göttersage liest man in der Gylfaginning: Thor kommt mit
seinen bocken gefahren und kehrt bei einem bauer ein. Er

1 Vgl. v. Wulf, Über heilige und heiligenverehrung 498.

2 BH. II, 164, Wäqidi 280. 3 Ibn Sacd 1:1, 113.

4 Sifä’ I, 268.

0 Günther, Die christliche legende des abendlandes 83.

6 1Abu Nu’ajm, Dalä’il al-nubuwwa 224.

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