- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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menschenverehrung der christen und juden (S. 9:30, 3:74), die
erklärer fühlen mit recht, dass etwas anderes darunter liegt.[1]

Indessen, die entwicklung der prophetologischen ideen belehrt
uns, wie unzulässig es ist, in dieser wie in anderen fragen den
Islam nur aus dem Koran kennen zu wollen. Zur anbetung
eines »Gottes Muhammed» ist es freilich nicht gekommen, aber
tatsächlich ist ein kultus des propheten entstanden, der sich
nicht einfach mit der sonstigen islamischen heiligenverehrung
auf eine linie stellen lässt. Der erstgeborene vor aller kreatur,
durch dessen wesen der schöpfungsvorgang vermittelt wurde und
die welt immer noch erhalten wird, der ständige fürbitter,
der überhaupt die gaben der vorsehung verteilt, der
seelenführer, dessen beistand und leitung durch die persönlich-mystische
vereinigung inbrünstig gesucht wird: der ist doch seinen
gläubigen mehr als ein heiliger, der um fürbitte und hilfe angefleht
wird und für einzelne fälle als helfer auftritt. Einige züge der
entwicklung, die dahin geführt hat, will die folgende untersuchung
bieten. Sie dürfte dadurch einen bescheidenen beitrag zur
geschichte von dem suchen der religionen nach einer offenbarung
Gottes im menschen liefern können.

Die frage, welche stellung Muhammed selbst für seine
person im religiösen system beansprucht hat
, würde eine
hinreichende aufgabe für eine besondere untersuchung abgeben.
Für eine solche ist hier nicht der platz. Nur insofern müssen
wir einen überblick über die meinungen des propheten in dieser
hinsicht zu gewinnen suchen, als es uns nötig sein wird, den
ausgangspunkt der folgenden entwicklung einigermassen
festzustellen.

Die schwankungen und widersprüche in den anschauungen
Muhammeds von der offenbarung — zu diesem gebiete gehört ja
auch die lehre von der person des offenbarungsträgers — ist schon
seinen zeitgenossen aufgefallen. Wie viel mühe hat es ihn
gekostet die frontveränderungen zu rechtfertigen, die er von zeit zu
zeit, durch neue verhältnisse gezwungen, hat unternehmen müssen!
Die lehre von der abrogation, zu der er hier gegriffen hat, tat
nicht genüge. Wie könnte sich die vorstellung von dem
unveränderlichen geschriebenen buche im himmel mit diesen schroffen
veränderungen reimen? Dieselben widersprüche begegnen uns in
dem berufsbewusstsein des propheten. Einerseits der demütige


[1] Vgl. Mafātīh al-Gajb II, 722.

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