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470

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 36. Nowo-Georgiewsk

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470 Sechsunddreißigstes Kapitel.

Wir warteten und unterhielten uns mit einigen deutshen Offi-
zieren, die uns berichteten, daß der entscheidende Angriff gegen den nord-
östlichen Frontteil im Winkel zwishen Wkra und Narew erfolgt sei.
Die lette Artillerievorbereitung war einige Stunden lang von achtzig
schweren Geschüßen durchgeführt worden, von denen sechzig auf der ver-
hältnis8mäßig kurzen Front von drei Kilometern vereint gewesen waren.

Die Festung hatte einen Umkreis von 50 Kilometern. Gewöhnlich
rehnet man einen Mann Besatzung auf den Meter der Peripherie.
Demnach hätten sih etwa 50000 Mann darin befinden müssen. Die
Zahl der Gefangenen betrug aber 90000, von denen freilich die größere
Hälfte Arbeitssoldaten waren. Der Angriff, der die Widerstandskraft
der Nussen endgültig gebrochen hatte, war von sächsischer Landwehr aus-
geführt worden, genauer von der Landwehrbrigade Graf Pfeil. Nach-
dem die Deutschen die große Bresche in den Fortgürtel gelegt hatten,
sandte General Bobr am 19. August abends 11 Uhr zwei Parlamentäre
zum Generalobersten von Beseler, um die Übergabe der Festung abzu-
\hließen. Der deutsche Befehlshaber aber hatte sie zurü>geschi>t: er
forderte die eigene Unterschrift des Kommandanten unter der Kapitula-
tion. Endlich fand si dieser selbst ein und unterzeichnete die Übergabe,
fügte jedoh hinzu, er könne si<h niht für ein paar von den südlichen
Forts verbürgen; deren Befehls8haber wollten si<h noh nicht ergcben.
Beseler antwortete kurz, die Beschießung dieser Forts werde aufs neue
eröffnet werden.

Als wir reichlih lange den Strom der Gefangenen hatten vorbei-
ziehen lassen, baten wix die deutschen Feldwebel, uns den Weg freizu-
machen, und kamen so aufs andre Ufer. Auch hier wimmelte der
ganze Weg von Gefangenen; viele von ihnen waren betrunken.

„„Wo habt ihr Branntwein herbekommen?“ fragte i.

Ein shwarzbärtiger Russe antwortete mit {hwerer Zunge: „Einige
haben Wodki aufgetrieben und sind voll, andre haben keinen erwischt
und sind traurig.“ Die andern lachten dazu.

Neben der Straße lag ein Russe scharrend in einem Kartoffel-
aer. Als ih seine Kameraden fragte, ob er Kartoffeln suche, ant-
worteten sie: „Nein, er kann niht mehr auf den Beinen stehen, er ist sto>-
betrunken.“ Später erfuhr ih, daß die Mannschaft in einem Lagerhaus

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