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458

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 35. Warschau

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458 Fünsunddreißigstes Kapitel.

wobei er si<h mit jedem unterhielt und Mann für Mann die Hand
drückte. Dann fuhr ex nah Schloß Belvedere und gab um 1 Uhr im
Hotel Bristol ein Mittagessen. Gegen dessen Schluß hielt er eine glän-
zende, an historishen Erinnerungen reihe Rede über Warschaus Fall
und dankte nohmals allen, die mit zum Siege verholfen hatten.

Nachmittags ruderte ih in Ganghofers Gesellschaft no<hmals nach
Praga hinüber, und als wir am Abend zurückehrten, sahen wir den
Vormarsch der Truppen über die Kriegsbrücke, die am Abend vorher
im Laufe von 3!/, Stunden gleih oberhalb der gesprengten Brücke in
der Verlängerung der Jerusalemer Allee über die Weichsel geschlagen
worden war! Sie war 400 Meter lang und ruhte auf 86 Pontons.
Die photographische Aufnahme, die ih von der Warschauer Seite her
von ihr machte, zeigt ihre Konstruktion zur Genüge. Über sie hinüber-
zufahren war jedo<h unmöglich, denn sie war ganz von Truppen in
Anspruch genommen. Wir hielten eine gute Stunde am Praga-Ufer,
wo alle Militärattachés saßen und si< Notizen machten. Um 5 Uhr
morgens hatte der Marsch der Truppen begonnen; in 6/, Stunden
hatten zwei deutsche Infanteriedivisionen den Übergang vollzogen. Ihnen
folgte eine österreichish-ungarische Kavalleriedivision, die wir eben ziehen
sahen, und ihr sollte si<h eine preußische anschließen, die wohl einen
guten Teil der Nacht brauchte, um hinüberzukommen. Man war eben
dabei, am Warschau-Ufer zwei starke Scheinwerfer aufzustellen, deren
Licht während der Nacht die Brücke beleuchten sollte. Wenn die
Artillerickolonnen, Kanonen, Haubitzen und {weren Munitionswagen
donnernd und rasselnd daherfuhren, knaten die Planken, und die ganze
Brücke ging in Wellen. Ein Ponton nah dem andern sank tiefer in
das Weichselwasser hinein und erhob sih wieder, sobald die Belastung
geringer wurde. Die Kavalleristen führten ihre Pferde am Zügel.
Kaum waren sie aber auf der Pragaseite an Land gekommen, so
shwangen sie sih in die Sättel und tänzelten am Ufer herum, bis sie
ihren Plaß in der Marschkolonne einnahmen. Unterhalb oder nördlich
von der riesigen, von den Nussen gesprengten Neuen Brücke ruhte die
Alexanderbrü>ke mit ihrer gitterförmigen Eisenkonstruktion auf fünf Stein-
pfeilern. Wie die russishen Sprengpatronen gewirkt hatten, zeigen die
beiden Photographien am Anfang dieses Kapitels.

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