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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 30. Die Schwarze Muttergottes von Czenstochau

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78 Dreißigstes Kapitel.

[Bt]

alte Gärtner des Barons hatte über die Eingangspforte die Worte ge-
schrieben: „Ruina po ruinie w naszej Krainie, I cata Kraina ruina“
(Nuinen über Nuincen in unserm Land; das ganze Land ist eine Ruine).

Von hier aus fuhren wir in weitem Bogen nach Westen über Opoczno,
Paradyz, Sulejów, Piotrków (Petrikau) und Tomaszów nah Spala,
dem Jagdschloß des Zaren, wo General von P...... sein General-
fommando hatte, den dic Franzosen, als crx cinmal in Paris war,
„Plus que haut“ nannten, da cr über zwei Mcter groß ist ; sein Stabs-
he TSC EE gab ihm aber wenig nah. In Begleitung des
Generals, des regierenden Fürsten von Reuß und seines Sohnes be-
suchten wir die klcine Stadt Inowlódz auf einer Anhöhe an der Pilica,
wo uns der Gencral über die kriegerischen Eceignisse an diesem Teil der
Front unterrichtete. Die alte, die Stadt überragende Kirche war von
eincr Granate getroffen, die das Innere zerstört und alle Dachziegel
abgehoben hatte, und ganz Inowlódj hatte ungcheucr gelitten. Jn den
Nuinen der zerstörten Häuser wohnten einige zurückgefchrte Einwohner
im tiefsten Elcnd. Kartoffeln, Salz und Wasser waren ihr cinziger
Lcbensunterhalt. Die zweite im Jahre 1520 errichtete Kirche war das
einzige Gebäude, das vom Feuer verschont geblieben war. Ein Priester
zeigte uns ihr Inneres. Der General sprah mit ihm latcinis<h und
schenkte ihm eine Summe für die Armen. Der Priester bat, den Be-
trag für Lichte und Instandhaltung der Kirche verwenden zu dürfen,
erhielt aber mit militärisher Bestimmtheit die Antwort: alles solle den
„Incolis pauperrinmis urbis““, den Ärmsten der Stadt, zukommen. Auf
dem Kirchhof waren viele frishe Gräber, cinige noh mit Kränzen und
Blumen geschmüt.

Am Abend versammelten wir uns im Salon des Zarcnschlosses.
Nikolaus I]. foll Spala selten besucht haben, aber Alexander III. war
gern dort. Die einfache Einrichtung des Jagdschlosses sagte seinem Ge-
hma> zu. Die Badewanne war auch den Dimensionen des früheren
Zaren angepaßt, nicht denen des jeßigen.

Am Nachmittag des uächsten Tages fuhren wix in strömendem ÎIegen
nordwestwärts nach Lodz, der modernen Industriestadt mit etwa eincr
halben Million Einwohner, ohne Geschichte, ohne Denkmäler, s{<hwarz
und düster und von zahllosen Juden bewohnt. Jm „Grand Höôtcl““ an der

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