Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. Bei der österreichish-ungarischen Armee
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140 Vierzehntes Kapitel.
verknüpft. Zu den Stammgästen gehörten später auh Oberst von Hrani-
lovié und der Porträtmaler Hauptmann Brüch. Man kann sih nicht
leiht cine ausgesuchtere Gesellshaft hervorragender Männer denken und
cine glülichere Stimmung, als sie an diesem Tische herrschte.
Am folgenden Tag stattete ih dem höchsten Befehls8haber der öster-
reichish-ungarischen Armee im Felde, dem Feldmarschall Erzherzog Fricdrich,
in seinem s{hönen Schlosse in T.….... mcinen Besuh ab. Ex fragte
na<h meiner Fahrt und meinen Plänen, gab dcr Hoffnung Ausdru,
daß cs mix an seiner langen, bergigen Front gefallen möge, und brachte
auh das Gespräch auf Schweden, wo ex zulctzt beim Begräbnis König
Osfars gewesen war. Darauf machte ih meine Aufwartung beim Erz-
herzog Karl Franz Joseph, dem jungen, schöucnu, fröhlichen, offenherzigen
Erben diescr großen heterogenen Monarchie, seitdem zwei Thronfolger
eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Erzherzog Karl weilt ständig
zu Besuch bei den verschiedenen Truppen an der Front, wo er sehr be-
liebt ist. Der junge Fürst unterhält si<h mit den Soldaten in ihrer
Muttersprache, denn ex verstcht alle elf Sprachen der Monarchie! Er
ist unendlich sympathisch und anspruchslos in seinem Auftreten. 12 Uhr
wax Gabelfrühstü> beim Feldmarschall, an dem der Thronfolger, dev
Sohn des Wirts, der junge, intelligente Erzherzog Albrecht, der frühere
Gesandte Graf Thurn, die Flügeladjutanten Dberst Baron Mor und
Oberstleutnant von Lorx und viele andre Herren teilnahmen.
AS ist eine Stadt von 26000 Einwohnern. Die Bevölke-
rung besteht größtenteils aus Polen und einer Mischung von Polen und
Tschechen, genannt Wasserpolacken, die eine Mischsprache sprechen, in der
jedoh das Polnische überwiegt. Außerdem gibt es in diesem Teil Österx-
reich-Schlesiens ein starkes deutsches Element. Die sonst üblichen
Streitigkeiten zwischen Deutschen und Polen sind während des Kriegs
cingeshlafen. Im großen und ganzen hat der Krieg die verschiedenen
Bestandteile der Monarchie zu einem Ganzen zusammengeschweißt. Das
Gefühl der Zusammengehörigkeit ist gewect worden. Die kleinen Völker,
die cinzeln füx sih nicht viel bedeuten würden, fühlen, daß sie unter der
gemeinsamen Kaiserkrone Sicherheit und Einfluß gewinnen. Vor allem
stcht das große, tapfere ungarische Volk in diesem Kampf, der niht zum
wenigsten seine eigene Freiheit bedrohte, treu an der Seite Österreichs.
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