Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Wie die Russen in Memel hausten
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120 Zwölftes Kapitel.
sih niht unterstände, aus den Häusern zu schießen. Der Bürgermeister
sei für alles verantwortlih, was in dieser Hinsicht geshehen würde.
In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag rü>ten neue Truppen
ein und wurden in der Kaserne der Stadt einquartiert. Sie bestanden
aus einem Infanterieregiment, einer oder mehreren Sotnien Kosaken und
Marinetruppen aus Libau.
Am frühen Morgen wurde
der Oberbürgermeister nach
der Kaserne geschafft, wäh-
rend die Russen Läden
plünderten und Gewalt-
taten gegen die Bevölke-
rung verübten. Die Woh-
nung des Pfarrers wurde
durhsuht und er selbt
einer Leibesvisitation Z
unterzogen. Man begnügte 4
sich damit, das vorgefun-
dene Geld zu nehmen, FS
rührte aber sonst ni<hts > 4 |
an. Im Lauf des Tages = {4
mußte der Geistlihe aus- = HE
gehen, um den Flühht- /, $NA
lingen, die sich unter seinen N \ i
Schuß gestellt hatten, Juin Jewdakimowitsh Popoff
Essen Zu verschaffen. Ex vom 116. Infanterieregiment Malojaroslawska in Riga.
fam dabei einer Posten- Am 3. Dezember 1914 bei Darkehmen gefangengenommen.
fette zu nahe, wurde festgenommen und gezwungen, niederzuknien und
die Hände hochzuheben, worauf er wieder körperlih untersuht wurde.
Man fand bei ihm nichts Verdächtiges, nur einen Schlüsselbund, den
man ihm nahm und wegwarf.
Am Sonnabend wurden der Oberbürgermeister und andere festge-
nommene Herren freigelassen. Schon in der Nacht war ein Teil der
Besatungstruppen abgerückt; ungeordnete Soldatenhaufen terrorisierten
aber die Stadt noh immer. Offiziere waren nicht zu schen. Die Zurü-
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