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Im Artilleriekampf bei Pockuny. 55
jedenfalls sicher: die Ausrüstung des Feindes für den Winterfeldzug
war vortrefsflih, eher besser denn s{hle<hter als die der Deutschen.
Alle Truppen hatten warme Mäntel, Lammfellmütßen, Baschliks und
gute Stiefel.
Am Morgen des 10. März versammelten ich unsre Automobile
vor dem Hotel „Europa“ in Suwalki. Jm ersten fuhren der Haupt-
mann vom s{<wedis<hen Generalstab Läftman, ich und unser deutscher
CTcerone Itter ESE ,„ in zwei andern fünf deutsche und
österreihishe Berichterstatter und Photographen. Erst !/,9 Uhr gelangten
wir in das Dorf Bilwinowo, nordöstli<h von Suwalki. Von dort aus
gingen wir 1?/, Kilometer zu Fuß bis zum Dorf Polule, wo sih, wie
man uns gesagt hatte, ein Verteilungs8quartier befand.
Aber hier erfuhren wir, daß man mit dem Feind noch gar keine
Fühlung gewonnen hatte. Deshalb war das Verteilungsquartier noch
weiter nah Süden in einen andern Ort verlegt worden. Wir beschlossen
daher, uns auf einem nördlichen Umweg zu zwei Divisionen zu begeben,
die die Aufgabe hatten, den über Sejny nah Westen vorrü>enden
Gegner über Lozdzieje zu umfassen.
Nachdem wir auf der Nücffahrt ein paarmal im Schnee beinahe
festgefahren waren und Pferde vor die Automobile hatten spannen
müssen, kamen wir auf die große Landstraße und erreichten ohne weitere
Abenteuer Lozdzieje.
Der Marktplatz von Lozdzieje war gedrängt voll von Soldaten,
Fuhrwerk, Pferden und Haufen von russischen Gewehren und anderu
Trophäen. Hier hatte also shon ein Zusammenstoß stattgefunden. Am
Eingang des Dorfs lagen zwei tote Deutsche und ein Nusse, und in
einem Graben in der Nähe eine ganze Schütenlinie, die bei dem Kampf
in der Nacht und am Morgen gefallen war. Freund und Feind lagen
mit blutigen Köpfen da und waren noch kaum kalt geworden.
Zn Holny Mejera wurde gemeldet, der Chef des .. ten Reserve-
Armeetorpo Genera Goon LL , habe sich vor kurzem südwärts
begeben. Man wußte auch zu berichten, die Russen hätten bereits die
Gefahr gemerkt und befänden ich auf dem Rückzug nah Osten und
nah Grodno. Wir fuhren daher weiter bis zum Dorf Pockuny, wo
wirflich das Generalkommando des genannten Korps sich niedergelasscn
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