- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - V. Der Konflikt mit den Koreischiten

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Die religiöse Seite des Konfliftes 99

vorrufen kann, sondern auch den tiefen instinktiven Widerwillen, der zeigt,
daß der Angriff die innerste Überzeugung, einen wirklihen lebendigen
Glauben getroffen hat. Wenn Mohammed im Koran seinen Herrn allein
anruft, wenden sie ihm widerwillig den Rücken (17, 49), wenn Allah allein
angerufen wird „ers<hauern die Herzen derer, die an das Jenseits nicht
glauben“, aber sie freuen si, wenn die anderen Götter angerufen werden
(39, 46). Bedeutsam ist, wie Shwally hervorgehoben hat, daß die Gegner
betonen, es sei die Religion der Väter, die verlassen würde. Die heiligen
Bräuche hängen aufs engste mit der Pietät gegen die Vorfahren und gegen
die großen Erinnerungen des Stammes zusammen. Mohammed wußte,
was er tat, als er die Rehtgläubigen aufforderte, beim Shluß der Wall-
fahrtisriten „an Allah so zu denken, wie an ihre Väter oder no< mehr“
(2, 196).

Die nationale Religion verbindet das jezige Geshle<t mit dem ver-
gangenen, aber sie ist auh das Band, das die Gemeinschaft in sih zu-
sammenhält. Sie bewahrt das Gleihgewict und die gebührende Ordnung,
die die natürliche und für die konservative Auffassung einzig möglihe
Lebensform der Gesellschaft ist. Daß dem von den Vätern ererbten Brau
nahgelebt wird, daß derjenige Einfluß und Ansehen hat, dem es zu-
kommt, und daß derjenige, der ein für alle Mal zu den Geringen und
Untergeordneten gehört, seinen Plaßz kennt, das ist das Ideal der tTonser-
vativen Machibesißer und in normalen Fällen auh der Volksreligionen.
Darum hängt das Innerste und Entscheidende des Konfliktes zwishen Mo-
hammed und seinem Volke, nämlich die soziale Seite, so eng mit der reliz
giösen zusammen.

Im tiefsten Grunde ist nämlich der Konflikt eine Prestigefrage. Als
Gegner Mohammeds und anderer Propheten treten in erster Linie die
Großen auf (el-mala, die Ratsversammlung), die vermögendsten und ein-
flußreihsten Mitbürger, die führenden Kreise in der Stadt (7, 64; 11, 29 ;
23, 24; 38,5; vgl. 23, 55—34). Das Motiv ihrer Feindlihkeit ist vor
allen Dingen Hohmut und Siolz. „Sollten wir einem Mensen folgen,
einem einzelnen Mann unter uns? Dann wären wir wahrli< Irrung und
Wahnsinn verfallen. Sollte gerade ihm die Ermahnung unter uns ge=-
worden sein? Nein, er ist ein freher Lügner“ (54, 24—25). Man fragt:
„Warum ist dieser Koran niht geoffenbart worden einem vornehmen
Manne unter den Einwohnern der beiden Städte?“ (43, 30.) Die Mahnung
des Propheten, vor dem Erbarmer niederzufallen, begegnet der ärgerlichen
Antwort: „Wer ist der Allerbarmer? Sollten wir niederfallen vor dem, den
du uns heißest?“ (25, 61). Mohammed hatte wie seine Vorgänger unter den

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