- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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E LA A e E ERE

18 I. Arabien zu Mohammeds Seit

Eigenartig und für Mohammeds persönliche Stellung zu den mekfanishen
Göttinnen siherli<h bezeihnend ist also, daß diese in seinem theologischen
System eine ganz andere Stellung erhalten haben als die männlihen
Gößen. Diese hält er in Übereinstimmung mit den üblichen jüdischen und
risilichen Auffassungen für böse Geister, für Dschinnen, die der Mensch sid).
statt Allah zum Anbeten erwählt hat. Er hat im übrigen in einem noh
späteren Zusaßz, der offenbar in Medina hinzugefügt wurde, seinen mono-
theistishen Standpunkt no< mehr verschärft. Er erklärt jezt: „Sie sind
nichts anderes als Namen, die ihr und eure Väter erfunden habt“ (53, 23).
Jetzt sind die Göttinnen also nur Namen, denen keinerlei Wirklichkeit zu-
grunde liegt.

Es ist niht shwer zu sehen, wie diese ganze Tradition von den versöhn-
lihen Wünschen des Propheten und dem si<h daraus ergebenden unglüd-
lihen Zugeständnis enistanden ist. Es beleuchtet vortrefflih den allge-
meinen Charakter und Wert der meisten Erzählungen, die wir vom Leben
des Propheten und seinem Verhalten in Mekfa besitzen. Aus dieser Seit,
wo Mohammed ein vergleihsweise unbedeutender Mann war, dessen Tun
sicher niht die Aufmerksamkeit erregte, wie die spätere Legendendihtung
vorausseßzt, haben wir aus natürlichen Gründen nur äußerst wenig An-

gaben von historischem Wert. Diejenigen Männer, die für Mohammeds -

religiöse Bedeutung volles Verständnis hatten und re<tzeitig einsahen,
daß es ein wirklihes Glaubensinteresse war, alles, was man von der
Person des Stifters wußte, zu sammeln, sind im allgemeinen erst in Medina
für den Islam gewonnen worden. Diejenigen Gefolgsmänner des Propheten,
die von Anfang an dabei gewesen waren, hatten hauptsächlich als Führer
auf verantwortlichen Posten des lawinengleih wachsenden Kriegerstaates
Anderes zu denken, als Geschichten aus der Zeit der Shmach und Erniedri-
gung in Mekfa zu erzählen. Die Wißbegierigen hatten daher eigentli
nur eine Quelle, an die sie si< halten konnten, den Koran. In dem heili=
gen Bue, das jeder fromme Mann auswendig wußte, stieß man ständig

“auf Anspielungen auf bestimmte geschihtlihe Situationen. Da niemand

da war, der sihere Auskunft über den Sinn der dunkeln Anspielungen
geben konnte, nahm man die fromme Phantasie zu Hilfe und refonstruierte
die Verhältnisse und Geschehnisse, wie sie anscheinend vorausgeseßt waren.
So versuchte ein Korandeuter der älteren Generation die dem späteren
Glauben anstößige Tradition über den ursprünglihen Wortlaut der
553. Sura zu erklären. Er fand die Erklärung in zwei Koranstellen.
Sura 17,75: „Sie waren wahrli< nahe daran, dih von dem fortzulo>en,
was wir dir offenbart hatten, so daß du über uns etwas anderes erdihtet










































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