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„ G r a n d H o t e l K r a k a u "
Uber sechs Militärzüge hinweg, die zwischen mir und
dem Stationsgebäude stehen, muß ich steigen und klet-
tern. Mein Gepäck habe ich zwischen die Gleise geworfen.
Ich verfluche wieder alles, was Gepäck heißt, und weiß
doch, daß ich es nicht entbehren kann. Ein junger Ver-
kehrsbeamter mit Goldzähnen hilft mir liebenswürdigst,
einen Träger zu finden, das heißt einen Mann, der einst
Träger war, jetzt aber andere Dinge zu tun hat, als Ge-
päck zu tragen. Wieder steigen wir über die sechs band-
wurmlangen Züge, und ich finde, betäubt von Glückselig-
keit, mein Gepäck auf dem kalkgetränkten Boden, so wie
ich es verlassen habe. Zurück denselben Weg: eine Kletter-
partie in den Bergen! Schweißtriefend erreichen wir die
Station. Der junge Mann mit den schönen Goldzähnen
hat indessen meinen Pelz behütet, und ich danke ihm mit
Hand und Mund dafür. Ich bin also noch immer für
eine eventuelle Belagerung ausgerüstet! Schließlich ge-
lingt es, einen Wagen aus der Stadt zu requirieren —
die Städte liegen in diesem Lande meistens zu weit von
der Bahn, und die privaten Fuhrwerke sind beinahe aus-
gestorben.
Im „GrandHotelKrakau" steht die Tür sperrangelweit
offen. Ich steige die öde Treppe hinauf. Es riecht nach
Leere und nach Menschen, es riecht so, daß es einem die
Brust zusammenschnürt. Mir tut es nicht viel, denn ich
habe mir schon im voraus gewisse Vorstellungen über
die menschliche Natur gebildet, bin also keineswegs über-
rascht. Oben, im Korridor, treffe ich einen minderjäh-
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