- Project Runeberg -  Auch ein Wort über die religiöse Frage der Zeit /
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(1847) Author: Erik Gustaf Geijer
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möglich zu seyn , muß es auch nicht zur Erfüțlung kom
men , so daß die Möglichkeit nimmer Wirklichkeit wird. Die
gewöhnliche Vorstellungsweise, daß das moralische Gefek
nur in einem unendlichen Annåbern zur Erfüllung erfüllt
werden könne, ist nur ein Ausweichen der eigentlichen Schwie
rigkeit. Denn dieses wåre nur ein Unnähern zum Unmögs
liden , was felbst eine Unmöglichkeit ist, wenn nicht das
moralische Gefen das moralische Ideal nidot nuralsmég:
lich , sondern als wirklich und persönlich voraussekte,
wodurch das Verhältniß zu dem Gefeße zugleich ein Bers
håltniß zum Gesetzgeber wird. Die Nothwendigkeit,
daß das moralische Geset nimmer vollkommen erfüllt wer:
den könne, sucht man eben aus den Grenzen , womit die
Sinnlichkeit das geistige Bermogen des Menschen eins
geschränkt hat, zu erklären , welche Grenzen folglich nach der
Theorie der unendlichen Annäherung fich wohl erweitern ,
nimmer überwinden lassen sollten . Aber der unendliche Pro
ceß zeigt sich auch hier als ein unglüdlicher Versuch , die Ger
gensåbe zu vermitteln .
Das moralische Geseke wendet sich nicht zu der finns
tiden Natur als solcher , da das Sinnliche weder böse
noch gut ist, wiewohl es bas eine oder das andere wird , je
nachdem es von dem Willen gebraucht wird. Es ist an
den Willen , als das Vermögen zum Guten und
Bósen , daß das Geset sich richtet,woraus auch folgt, daß
das Böse nicht von der Sinnlichkeit , sondern von der
Freiheit herkommt, und somit selbst ein geistiges Prin
cip hat. Wie viel mehr das Gute ?
Es ist in der That nur eine treue Analyse des Persons
lichkeitsbegriffes , die uns zu dem Resultate hinführt, daß
das Verhältniß des Menschen zu dem moralischen Ge
selle undenkbar wäre , ohne zugleich ein Verhältniß zum
moralisden Ideale zu seyn , und zu diesem nicht als
zu einem möglichen Gedankenbilde, sondern zu einem real

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