- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
445

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 445
wand zu eigen und entgegnet auf die Antwort, die Monrad hierauf
in seiner Schrift »Udsigt over den höiere Logik» giebt. Monrad
sagt: »So hat man einwenden wollen, dass, wenn Hegel sagt, dass
das Sein und das Nichts ein und dasselbe sind, da beide Bestim-
mungslosigkeit, Leere sind, dies ein Fehlschluss der zweiten (Ari-
stotelischen) Schlussfigur sei, indem dort affirmativ aus der Identi-
tät des Prädikats geschlossen w^erde, was höchstens eine Analogie
ergebe (M = P, S = P; also M = S). Daher, sagt man, ist dies ein
Sophismus. — Wenn aber Missbrauch der formalen Logik über-
haupt ein Sophismus ist, so ist der angeführte Einwand eben ein
solcher. Denn weshalb kann man nicht affirmativ in der zweiten
Figur aus einem gemeinsamen Prädikat schliessen? Weil Subjekt
und Prädikat in der Regel nicht Wechselbegriffe sind, weil ein
jedes der Subjekte ausser dem gemeinsamen Prädikat auch einen
anderen Inhalt hat, der nicht in dem Prädikat enthalten und dem-
nach nicht notwendig identisch ist. Aber dann sage man doch,
welchen anderen Inhalt das blosse Sein hat, ausser dem, inhaltslos
zu sein? oder das Nichts, ausser dem, ebenso zu sein?» Hierauf
entgegnet Geijer: »Nun, auf die erste dieser Fragen können wir
antworten, dass das »blosse Sein» doch stets die Bestimmung Sein
beibehalten muss, was wieder der allgemeinen Voraussetzung der
Hegeischen Logik gemäss ganz dasselbe besagt wie gedacht sein.
Denn das reine Sein oder der reine Gedanke muss wohl ein ab-
solut einfacher Begriff sein oder darstellen, was man Genus sum-
mum nennt, und dieses ist bekanntlich unmöglich zu definieren:
es muss aber gleichwohl unbedingt eine einzige positive Bestim-
mung haben, die dann seinen ganzen logischen Inhalt ausmacht
und erschöpft, da es sonst überhaupt kein Begriff wäre.» Dies
lässt sich dagegen nicht von dem reinen Nichts sagen. »Alle Ne-
gation ist als solche unbedingt relativ oder schliesst. eo ipso Rela-
tivität in sich. Sie setzt einen Vergleich zwischen Zweien voraus
und drückt das Verhältnis zwischen diesen aus, dass sie einander
ausschliessen, dass das Eine nicht das Andere ist. Und dieses
Verhältnis ist es, das, in seiner reinen Allgemeinheit gedacht und
ausgedrückt, in der formalen Logik kontradiktorischer Gegensatz
genannt wird. Sofern man dagegen unter reiner Negation etwas
Anderes als dieses verstehen wih, nämlich vollständige Bestim-
mungslosigkeit oder vollständige Abwesenheit alles logischen In-
halts, wird sie ein ganz unmöglicher logischer Gedanke.» Hiermit
ist jedoch wohl eigentHch ein anderer Fehler bei Hegel nachge-

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