- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
441

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 441
nen nicht die Bestimmungen Vor und Nach sein, denn es ist nicht
A mit der Bestimmung Vor, das vorher ist. Vor ist nicht selbst
vorher. Es muss stets etwas vorhanden sein, das vorhergehend
ist, und etwas, das nachfolgend ist, die nicht nur dadurch, dass
sie vorhergehend und nachfolgend sind, von einander verschieden
sind. Das Nachfolgende muss also eine Qualität haben, die in
dem Nachfolgenden nicht enthalten ist, und sieht man von dieser
ab, so sieht man von der Zeitdifferenz ab. Das Nachfolgende kann
daher nicht als aus dem Vorhergehenden hervorgehend bezeichnet
werden. Soll jedoch das Denken dasselbe sein wie das Gedachte,
so wird in einem Geschehen, in welchem die Vorstellung des
Nachfolgenden kausiert, dieses letztere selbst Ursache. Damit ist
der Begriff des Hervorbringenden gegeben. Umgekehrt folgt aus
diesem der der Subjekt-Objektivität. Wenn das Nachfolgende aus
dem Vorhergehenden hervorgeht, so muss es darin enthalten sein.
Das Aussondern des Nachfolgenden aus dem Vorhergehenden, das
das Hervorbringen ist, darf aber nicht ein objektives Teilen des
Hervorbringenden sein. Soll dieses hervorbringend gedacht wer-
den, so muss es doch in seinem Unterschiede von dem Hervor-
gebrachten bewahrt gedacht werden.- Ein Unterscheiden aber z. B.
zAvischen einem Baume in seiner vollen Individualität und etwas,
das in ihm enthalten ist, ohne dass diese Teilung eine Aufhebung
des individuellen Baumes ist, kann nur ein Unterscheiden in dem
Bewusstsein, in der Abstraktion, sein. Wenn auch das Erzeugen
als das Erzeugende vernichtend gedacht Avürde, so kann doch das
Erzeugen selbst nicht ein Vernichten des Erzeugenden sein, denn
solchenfalls könnte in dem Schaffen nicht ein Verhältnis zwischen
Schaffendem und Geschaffenem gedacht werden, und das Schaf-
fende bringt dann nicht das Geschaffene hervor. Wenn auch das
Schaffen ausserdem als ein Aufheben des Schaffenden und eine
Veränderung seiner selbst gedacht würde, so ist darin doch auch
gedacht, dass das Schaffende in dem Schaffen bewahrt und als sol-
ches von dem Geschaffenen verschieden ist. Ein solches Unterschei-
den ist indessen möglich nur im Bewusstsein. Zugleich soll es je-
doch auch ein Abtrennen von etwas durch die Sache, das Erzeugende
selbst von sich sein. Damit ist das Bewusstsein als identisch mit
der Sache gedacht. — Wird die genetische Entwicklung auf diese
Weise als eine »ergründende Erzeugung» gefasst, so fällt sie also
mit der dialektischen Hegels zusammen. Hegels Methode soll in-
dessen nach Trendelenburg nicht genetisch und demnach auch

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