- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
409

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 409
System dagegen so, dass sie auch bewahrt bleibt. Wie ersicht-
lich, ist es jedoch nur ein Gradunterschied, und man kann in dem
Manuskript viele Ansätze zu dem späteren Standpunkte finden^
gleichwie in dem System Seiten, wo die Mystik stark hervortritt.
Im ganzen dürfte man jedoch sagen können, dass der Standpunkt
im S5^stem, die verschiedenen Aussprüche dort mehr uniform, die
Mystik mehr zurückgedrängt ist. Hier dagegen divergieren die
Aussprüche mehr, eine endgiltige Fixierung ist nicht gegeben, die
Mystik ist aber doch das Hervortretendste.
Eine deutliche Entwicklung nach dem schliesslichen Stand-
punkt hin lässt sich in einem Fragment wahrnehmen, das im Sep-
tember 1800 abgeschlossen worden ist, und dem der Herausgeber
die Benennung Systemfragment gegeben hat. Das Leben als ein in
sich geschiedenes und vereinigtes Ganzes, als eine Unendlichkeit
von Lebendigem, ist die Natur. x4uf diese Weise ist indessen die
Natur etwas Unendlich-Endliches, etwas Unbegrenzt-Begrenztes.
Dies ist nicht das Leben selbst, sondern »ein von der Reflexion,
obzwar aufs würdigste behandeltes fixiertes Leben.» In der Na-
tur, so bestimmt, ist ja nämlich noch Gegensatz und Widerspruch
und damit Gegensatz zwischen dem denkenden Leben und diesem
selbst. In dem Erfassen von Gott ist das denkende Leben nicht
länger denkend. » — — — und dies denkende Leben hebt aus
der Gestalt, aus dem Sterblichen, Vergänglichen, unendlich sich
Entgegengesetzten, sich Bekämpfenden heraus das Lebendige, frei
vom Vergehenden, die Beziehung ohne das Tote und sich Tötende
der Mannigfaltigkeit, nicht eine Einheit, eine gedachte Beziehung,
sondern alllebendiges, allkräftiges, unendliches Leben, und nennt es
Gott, ist nimmer denkend, oder betrachtend, weil sein Objekt nichts
Reflektiertes, Totes in sich trägt». Dies ist nicht ein Erheben von
Endlichem zu Unendlichem, denn diese letzteren sind Reflexions-
begriffe und absolut verschieden, sondern von endlichem Leben zu
unendlichem. So ist es Religion. Das unendliche Leben ist Geist.
Der Geist hat in sich die Mannigfaltigkeit, diese ist dann aber
nicht tote, blosse Mannigfaltigkeit, sondern lebendige. Die Mo-
mente sind dann Organe. Immer noch scheint aber doch Gegen-
satz vorhanden zu sein. »Wenn schon das Mannigfaltige nicht als
solches hier mehr gesetzt ist, sondern zugleich durchaus in Bezie-
hung auf den lebendigen Geist, als belebt, als Organ vorkommt,
so würde damit eben noch etwas ausgeschlossen, und bliebe dem-
nach eine Unvollständigkeit, und eine Entgegensetzung, nämlich daS

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