- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
406

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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406 A. Phalen, ,
. . ,
-’.:"< «
Verhältnissen der Bezogenen nur mystisch gesprochen werden kann.»
Für die Reflexion ist diese Verbindung zwar ein Widerspruch, aber
nicht auf dem Gebiete des Lebens. »Nur von Objekten, von Toten
gilt es, dass das Ganze ein anderes ist, als die Teile; im Leben-
digen hingegen der Teil desselben ebensowohl und dasselbe Eins,
als das Ganze; — — —. Was im Reich des Toten Widerspruch
ist, ist es nicht im Reich des Lebens.» Nur in der Reflexion giebt
es eine Entgegensetzung. » — ; ausserhalb der Reflexion, in
der Wahrheit findet sie nicht statt.» Der Mensch und Gott können
nicht in Subjekt-Objektverhältnis stehen. » ; der Berg und
das Auge, das ihn sieht, sind Subjekt und Objekt, aber zwischen
Mensch und Gott, zwischen Geist und Geist ist diese Kluft der
Objektivität nicht; — — —.» Nur in der Erkenntnis sind sie
Eines und ein Anderes, Gott kann daher nur in dem Glauben er-
fasst werden. »Das Wesen des Jesus, als ein Verhältnis des Sohnes
zum Vater kann in der Wahrheit nur mit dem Glauben aufgefasst
werden — — —.» Dieser Glaube ist aber nicht das vollkom-
menste Verhältnis. »Dieser Glaube ist aber nur die Erste Stufe
der Beziehung mit .Jesu, die in ihrer Vollendung so innig vorge-
stellt wird, dass seine Freunde Eins seien mit ihm.» »Es muss
aller Gedanke einer Verschiedenheit des Wesens Jesu und derer,
in denen der Glauben an ihn zum Leben geworden, in denen
selbst das GöttHche ist, entfernt werden; — — —.»^
Das Angeführte genügt, um zu zeigen, wie Hegel in diesem
Manuskript an dem Problem des Verhältnisses zwischen Endlich-
keit und Unendlichkeit, Gott und dem Menschen, arbeitet, ohne
zu einer bestimmten Auffassung davon zu kommen. Schon in ei-
nem Briefe an Schelling vom 80. August 1795 sagt er: »Ich war
einmal im Begriff, es mir in einem Aufsatz deutlich zu machen,
was es heissen könne, sich Gott zu nähern — — —.»^ An die
Lösung dieser Aufgabe ist er nun offenbar in der zitierten Ab-
handlung ernstlich herangegangen, und die Untersuchung ist eben-
sosehr oder mehr eine religionsphilosophisch-metaphysische als eine
geschichtliche. Seine Auffassung hat sich jedoch, wie gesagt, noch
nicht genauer fixiert. Einerseits soll in dem reinen Leben, in Gott,
die Reflexion mit der Liebe vereint sein. Eine Andeutung seiner
späteren Auffassung ist damit gegeben. Das Leben muss dann
sowohl reflektiert als nicht reflektiert werden können. Es muss in
» s. 315.
^ Der ganze Brief bei Rosenkranz, Hegels Leben, S. 71 ff.

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