- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
372

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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372 A. Phalen,
denn solchenfalls wäre dieser nicht vollständig aufgefasst, und das
Denken wäre dann nicht Subjekt-Objekt. Daher muss die Syn-
these bei dem unendlichen Denken analytisch sein. Der Mangel,
der der endlichen Synthese oder der Synthese des endlichen Den-
kens anhaftet, ist der, dass sie nicht Analyse ist, und der Mangel,
der der endlichen Analyse anhaftet, der, dass sie nicht Synthese
ist. Dies war eben Hegels Gedankengang.
Das gleiche Räsonnement findet sich auch bei Sahlin im zwei-
ten Teile der »Grundformen der Logik». Da er hier offenbar
zwischen Hegel und der formalen Logik rechtsprechen will, be-
trachten wir seine Darstellung etwas genauer. x\uch für Sahlin
ist das Denken seinem Begriffe nach Subjekt-Objektivität, und in
ihrer vollkommensten Form ist diese System. Im Gegensatz zu
Hegel nimmt Sahhn aber an, dass der Mensch nur eine unvoll-
kommene Erkenntnis von dem Absoluten erlangen kann. Sein
Denken kann nie vollständig die Forderungen der Denkgesetze er-
füllen, und es gilt für Sahlin, in der obenerwähnten Arbeit zu
untersuchen, inwieweit das menschliche Denken die Forderungen
der Denkgesetze erfüllen kann, oder, da die Forderungen derselben
an das menschliche Denken in Wirklichkeit relativ sein müssen,
die relative Form festzustellen, in welcher die logischen Forde-
rungen dem menschlichen Denken gegeben sind.^ Wir beschränken
uns auf eine kurze Prüfung der Darstellung der relativen Form des
zweiten Denkgesetzes oder der von dem zweiten Denkgesetz ge-
forderten Beschaffenheit des menschlichen Denkens, da es sich hier
eben um den analytischen und synthetischen Charakter des Den-
kens handelt. »Ein solches Denken, das ganz und gar durch sich
selbst seine Gedanken bestimmt, ist durchweg synthetisierend oder
synthetisch. Mit Rücksicht darauf, dass es durch seine syntheti-
sierende Tätigkeit aus sich selbst als dem äussersten Grunde das
Konkrete hervorbringt oder konstruiert, kann es auch konstruierend
oder konstruktiv genannt werden.»^ Das analytische Denken da-
gegen »setzt einen Gegenstand voraus, der durch das Vorstellungs-
vermögen und Gefühlsvermögen des Menschen, nicht durch seinen
Verstand gegeben ist.»^ Hält man sich nun daran, dass das ana-
lytische Denken für den Gegenstand äusserlich ist, so ist es als
Denken vollkommen leer, da auch nach Sahlin das Denken als
^ G. Y. Sahlin, Gm gruiidformerna i logiken, U, S. 11.
2 S. 20.
8 S. 21.

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