- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
352

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

352 A. Phalen,
jekt ist, ist von der Relation zum Objekt losgerissen, absolutifi-
ziert, und das absolutifizierte Subjekt, das jedoch als Subjekt ein
Objekt voraussetzt, muss das Subjekt werden, das selbst Objekt
ist. — Fichtes Aufgabe ist es also, aus dem Subjekt, das als Er-
klärungsprinzip absolut und damit Subjekt-Objektivität ist, die Vor-
stellung von dem Objekt oder, was als dasselbe nachgewiesen
worden ist, das Objekt selbst zu erklären. Hierbei will er aber
nicht nur die Erkenntnis ihrer Form nach, sondern auch ihrem
Inhalt nach erklären, oder genauer, mit der vollständigen Herlei-
tung der Form soll auch der Inhalt hergeleitet sein. Dies ist näm-
lich der Inbegriff selbst aller Formen. »Form und Stoff sind nicht
besondere Stücke, die gesamte Formheit ist der Stoff — — —.»^
Zwar heisst es in der anderen Einleitung zur Wissenschaftslehre,
dass das Empirische der Erkenntnis, Kants »Empfindung», nicht
deduziert werden kann. Dieses Empirische der Erkenntnis ist die
bestimmte Begrenzung, die eine notwendige Bedingung für das
Bewusstsein ist. »Es ist, wie wir sehen, aus der Möglichkeit des
Ich die Notwendigkeit einer Beschränktheit derselben überhaupt
abgeleitet worden. Die Bestimmtheit derselben aber kann daher
nicht abgeleitet werden, denn sie selbst ist ja, wie wir sehen, das
Bedingende aller Ichheit. Hier sonach hat alle Deduktion ein
Ende. Diese Bestimmtheit erscheint als das absolut Zufällige, und
liefert das bloss Empirische unserer Erkenntnis.»^ Solchenfalls
aber scheint das Empirische der Erkenntnis das ursprüngliche
Nicht-Ich zu sein, dessen Deduktion zwar die Aufgabe der Wis-
senschaftslehre ist, das aber doch theoretisch durchzuführen sich
unmöglich erweist. Es soll auch diese bestimmte Begrenzung
sein, die die Philosophie auf das praktische Gebiet hinübertreibt.
»Diese meine Beschränktheit in ihrer Bestimmtheit offenbart sich
in Beschränkung meines praktischen Vermögens (hier ist es, wo
die Philosophie aus dem theoretischen Gebiete in das praktische
hinüber getrieben wird), — — —.»^ Hi’ermit kann die Darstel-
lung in »Grundlage usw.» verglichen werden, nach welcher wir in der
Deduktion des Nicht-Ichs schliesslich zu dem praktischen Gebiet
übergehn müssen, da eine Lösung des Widerspruchs sich als un-
möglich erweist*. Wie es sich hiermit nun auch verhalten möge,
VS. 443.
8 Ebenda.
* S. Ito.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0366.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free