- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
343

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 343
bei RiGKERT, das psychophysische Subjekt, Hesse sich wohl auch
bei Hegel wiederfinden, spielt aber bei ihm keine grosse Rolle. Der
Gegensatz zwischen dem Bewusstsein mit seinem Inhalt auf der
einen Seite und dem transzendentalen Gegenstand, dem Ding an sich,
auf der anderen Seite wird von R. abgewiesen, kehrt aber doch
in dem Gegensatz zwischen dem erkenntnistheoretischen Subjekt und
dem transzendentalen Sollen wieder. Da dieses nicht darf aufge-
fasst werden können, in welchem Falle es nach R.’s Vorausset-
zungen eine immanente Wirklichkeit wird, und da das, was ich
meine und also auffasse, wenn ich von dem Sollen spreche, nur
immanente Wirklichkeit sein kann, so nimmt auch R. etwas Un-
wissbares, ausserhalb des Subjektes Fallendes an, dass, ob man es
nun ein Wirkliches oder einen Wert nennen will, doch in dem
angegebenen Sinne ein Ding an sich ist, das zugleich nicht ein
Ding an sich ist.
Schliesslich wäre es auch möglich nachzuweisen, dass das
Verhältnis zwischen den »seelischen» und »körperlichen» Bestim-
mungen des Individuums, das durchaus nicht dasselbe ist wie das
zwischen Auffassendem und Aufgefasstem, doch auch bei Hegel
damit verwechselt wird. Dadurch, dass die Seele die körperlichen
Bestimmungen von sich schied und sie als Gegenstände sich entge-
genstellte, entwickelte sie sich zu Bewusstsein. Das Verhältnis von
Auffassendem und Aufgefasstem bei dem Individuum wurde auf
diese Weise zu einem Verhältnis zwischen seinen psychischen und
physischen Bestimmungen. Auch dies Hesse sich als eine Konse-
quenz des Erkenntnisproblems nachweisen, wir sehen indessen hier
davon ab.
In dem Erkenntnisproblem wurde vorausgesetzt, dass das Sub-
jekt unmittelbar sich, aber nicht das Objekt auffasste. Das Subjekt
ist daher zugleich als einseitiges, in sich undifferenziertes Subjekt,
dem Objekt entgegengesetzt, und als in sich differenziertes, sich
auf sich beziehendes Selbstbewusstsein angenommen. Es ist aber
auch im letzteren Falle das einseitige Subjekt, das Selbstbewusst-
sein ist. Es ist dann leeres Selbstbewusstsein, Ich = Ich, ohne
weiteren Inhalt. Wird nun darauf reflektiert, dass das von dem
Subjekt Aufgefasste den Voraussetzungen gemäss eins mit diesem
ist, so kann die Anzahl der Subjektsbegriffe willkürlich vermehrt
werden. Das einfache Subjekt mit seinem Inhalt ist dann jedoch
immer noch einfaches Subjekt, dem Objekt entgegengesetzt. Ist
das Objekt in das Subjekt aufgenommen worden, so ist es sub-

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