- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
341

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 341
sen, was die Dinge an sich sind, eine vielgeltende Weisheit war.
— Die Dinge heissen an-sich, insofern von allem Sein-für-An-
deres abstrahiert wird, das heisst überhaupt, insofern sie ohne alle
Bestimmung, als Nichtse gedacht werden. In diesem Sinn kann
man freilich nicht wissen, was das Ding an sich ist. Denn die
Frage was? verlangt, dass Bestimmungen angegeben werden; in-
dem aber die Dinge, von denen sie anzugeben verlangt würde,
zugleich Dinge-an-sich sein sollen, das heisst eben ohne Bestim-
mung, so ist in die Frage gedankenloser Weise die Unmöglichkeit
der Beantwortung gelegt, oder man macht nur eine widersinnige
Antwort. — Das Ding-an-sich ist dasselbe, was jenes Absolute,
von dem man nichts weiss, als dass Alles Eins in ihm ist. Man
Aveiss daher sehr wohl, was an diesen Ding an sich ist; sie sind
als solche nichts als wahrheitslose, leere Abstraktionen. Was aber
das Ding an sich in Wahrheit ist, was wahrhaft an sich ist, davon
ist die Logik die Darstellung, wobei aber unter Ansich etwas Bes-
seres als die Abstraktion verstanden wird, nämlich was etwas in
seinem Begriffe ist; dieser aber ist konkret in sich, als Begriff über-
haupt begreiflich, und als bestimmt und Zusammenhang seiner Be-
stimmungen in sich erkennbar.»^ Das Ding an sich ist demnach
als das Unbestimmte das Unwissbare, da es aber doch dieses Un-
bestimmte ist, das die aufgefassten Bestimmungen hat, so ist es
wissbar. Das Ding an sich ist also sowohl das Abstrakte, Unwiss-
bare, als auch das Konkrete, Wissbare, es ist das abstrakte Un-
wissbare, dass konkret ist und gewusst wird. Der Fehler bei dem
transzendentalen Idealismus war der, dass er bei dem nur Ab-
strakten stehn blieb und es nicht auch als nicht abstrakt, konkret
fasste. »Es ist schon oben bei dem Momente des Daseins, dem
Ansichsein des Dings-an-sich erwähnt, und dabei bemerkt wor-
den, dass das Ding an sich als solches nichts Anderes als die
leere Abstraktion von aller Bestimmtheit ist, von dem man aller-
dings nichts wissen kann, eben darum weil es die Abstraktion von
aller Bestimmung sein soll. — Nachdem so das Ding-an-sich als
das Unbestimmte vorausgesetzt wird, so fällt alle Bestimmung aus-
serhalb desselben, in eine ihm fremde Reflexion, gegen welche es
gleichgültig ist. Dem transzendentalen Idealismus ist diese äusser-
liche Reflexion das Bewusstsein. Indem dieses philosophische Sy-
stem alle Bestimmtheit der Dinge sowohl der Form als dem In-
halte nach in das Bewusstsein verlegt, so fällt es nach diesem
1 Log. 1 1, S. 121.

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