- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
277

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 277
Weise beschaffene Luftwellen das Gehörsorgan treffen. Die Wirk-
ung ist hier die Schallempfindung. Hiermit ist indessen gesagt,
dass das Verhältnis zwischen der Empfindung und dem Schalle in
der Schallempfindung nicht das Verhältnis zwischen dem Beeinflus-
senden und dem Beeinflussten ist. Die Schallempfindung ist selbst
die Wirkung, diejenige Relation des Subjekts zum Schalle, die da-
durch ausgedrückt wird, dass es den Schall empfindet, kann also
nicht die Kausalrelation sein. — Übrigens wäre es, wenn das der
Fall wäre, unmöglich, die Kausalrelation selbst aufzufassen, die
selbst nicht in Kausalrelation stehen kann.
Soll das Verhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit Ak-
tivität und Passivität und damit ein Kausalverhältnis in sich schlies-
sen, so hätte man natürlich in der Frage, wie das Subjekt et-
was von ihm Unabhängiges auffassen kann, das Kausalverhältnis
in das Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt hineingedacht. Wird
gefragt, wie etwas, das nicht die Wirkung des Subjekts ist, auf-
gefasst werden kann, so muss für denjenigen, der die Frage stellt,
die Sache sich so ausnehmen, als wenn das Aufgefasste notwen-
digerweise die Wirkung des Auffassenden wäre. In der Erkennt-
nisrelation als solcher muss dann liegen, dass die Glieder dersel-
ben in Kausalrelation stehen. In der Erkenntnisrelation liegt die
Kausalrelation, was dem Gesagten gemäss widersinnig ist. Es hilft
ja nicht einzuwenden, dass es nur zu bedeuten braucht, dass das,
was in Erkenntnisrelation steht, auch notwendigerweise in Kau-
salrelation steht, nicht aber dass die Erkenntnisrelation Kausalrela-
tion ist. Es findet sich übrigens kein Grund, zu behaupten, dass
das Aufgefasste notwendigerweise die Wirkung des Auffassenden
ist, wenn nicht in der Erkenntnisrelation die Kausalrelation ge-
dacht ist. Auch muss, wenn das Auffassende als hervorbringend
aufgefasst wird, das Auffassen das Hervorbringen selbst sein. Das
Auffassen kann ja dann nämlich nicht seinem Begriffe nach ab-
hängig von einem Anderen, Auffassung eines Unabhängigen sein,
sondern das Auffassen muss eben als Auffassen sich auf ein von
ihm Abhängiges beziehen, dann aber muss es eben in seiner Ei-
genschaft als Auffassen hervorbringend sein, das Auffassen von
Etwas ist das Hervorbringen von Etwas. Bei dem Aktiven darf
man nicht unterscheiden zwischen dem Aktiven und der Aktivität.
Da das Hervorgebrachte aus dem Hervorbringenden hervorgehn soll,
so ist in diesem das Verhältnis selbst gegeben. Das Aktive ist die
Aktivität selbst. Daher sagt auch Fichte, dass das reine Ich als

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0291.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free